Rückblick – es ist der Sommer 1982 und zum Training des TTC Simex Jülich fährt ein Auto mit belgischem Kennzeichen an der Nordhalle vor. Jean-Paul Saive aus Lüttich möchte das seine beiden Jungs, Jean-Michel (12) und Philippe (11), am Jülicher Training teilnehmen. Die beiden belgischen Talente wurden ständige Gäste in der Jülicher Trainingsgruppe und Jean-Michel schaffte 1983 auch den Sprung in die 2.Herrenmannschaft des TTC, die zu diesem Zeitpunkt in der 2.Bundesliga spielte.
Das beide ihren Weg auf der nationalen und internationalen Ebene gingen ist hinlänglich bekannt. Jean-Michel als späterer Europameister und Vizeweltmeister und Philippe als Mannschaftsvizeweltmeister. Zudem führte Philippes Weg ihn von 1999 – 2004 nochmals in die Bundesliga nach Jülich.
Im Sommer 2020 steht wieder ein Auto auf dem Parkplatz der Jülicher Nordhalle. Diesmal mit holländischem Kennzeichen. Robert Berben aus Wessem bringt seinen Sohn Barry (16) und dessen Freund und Mannschaftskameraden Kas van Oost (16) zur Trainingsgruppe von Guido Dickmeis. Beide spielen in der holländischen Ehrendivision für WESTA Wessem und nehmen seit dem Sommer wöchentlich an den Trainingseinheiten beim TTC teil.
Dublizität der Ereignisse: Kas und Barry werden offiziell zu Neujahr 2021 zum TTC indeland Jülich wechseln. Beide Spieler haben ca. 1950 TTR-Punkte und erhalten in Holland nur zusätzliche 16 Punkte pro Quartal für Nachwuchs-Entwicklungsbonus und -Spielstärkezuwachs. Hingegen in Deutschland kann jeder Spieler für Meisterschafts- und Pokalspiele, sowie Turnierteilnahmen Punkte sammeln. Bundesligatrainer Miroslav Broda ist davon überzeugt: „Wenn beide in der Vergangenheit in Deutschland gespielt hätten, so läge ihre Punktzahl bei ihrem Leistungsvermögen um 150 Punkte höher.“
„Ziel ist es, beide Spieler an den Profibereich heranzuführen und deswegen haben wir beiden einen Vertrag für anderthalb Saisons gegeben“ so Arnold Beginn, Ehrenpräsident und Geschäftsführer der Beginn Sport und Werbung GmbH. Ergänzend führt Mike Küven als Präsident noch hinzu: „Kas und Barry sind talentierte und charakterlich gute Jungs und wir wollen ihnen die Zeit zum Reifen in Jülich geben. Auch wenn die Corona-Pandemie uns im Moment keine Trainingsmöglichkeiten bietet, hoffen wir auf eine Weiterentwicklung, die sich erst mal im Amateurbereich festigen soll. Und vielleicht wiederholt sich eine (Sport-) Geschichte.“