Aus losen Bindungen in Wandervogelvereinen kam es im Jahr 1928 zur Vereinsgründung unter dem Namen Mandolinenclub Koslar. Nach den Kriegswirren des 2. Weltkrieges wurde 1950 der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Der noch junge Nachkriegs-Verein schaffte aus dem Nichts heraus Instrumente an und begann mit der Ausbildung von Nachwuchs. Bereits im Oktober wirkte man bei einem ersten Konzert mit. Erste Erfolge bei Wettbewerben machten Mut und beflügelten die musikalische Entwicklung. Der Club war aber auch uneigennützig aktiv: Den Reinerlös aus Konzerten im April 1951 und März 1952 stiftete man für den Wiederaufbau der Pfarrkirche in Koslar.
1953 feierte der Club sein 25-jähriges Jubiläum mit einem eigenen Wettbewerb, der von da an alle fünf Jahre wiederholt wurde und in Deutschland in seiner Größe und Anziehungskraft einmalig war und blieb. Bis zu 25 Orchester, dabei so renommierte aus Herne, Athen, Brescia, Eupen, Luxemburg und Remiremont stellten sich an einem Wochenende einer international anerkannten Jury und genossen das besondere Flair in Koslar.
Die hier gewonnen Kontakte brachten den damaligen Vorsitzenden auf die Idee, selbst Konzertreisen zu veranstalten. Mit Berlin, London, Budapest, Prag, Wien, Heidelberg, Rothenburg, Hamburg, Chemnitz und Dresden seien nur die herausragenden Ziele genannt. Rund 25 Jahre leiteten Berthold Schmitz als Vorsitzender und Arnold Granderath als Dirigent die Geschicke des Vereins und führten ihn auf den Weg zu einem renommierten Orchester und wichtigen Bestandteil des hiesigen Kulturlebens.
Werner Keller, Bernd Granderath, René Jonas und Edith Heibges setzten diese erfolgreiche Arbeit in der Vereinsführung fort, immer unterstützt von engagierten Dirigenten.
1988 wurde das Orchester Mitglied im Bund deutscher Zupfmusiker. Gleichzeitig übernahm Helmut Lang den Dirigentenstab von Reinhold Wagner, der mit der Einbindung zeitgenössischer Werke neue Wege eingeschlagen war. Helmut Lang leitete das Orchester 18 Jahre und führte die Konzertaktivitäten des Orchesters mit drei eigenen Konzerten im Jahr ebenso erfolgreich fort. Die Liste der Dirigenten wird durch Peter Johnen und Birgit Tobien ergänzt, bevor im März 2012 Stephan Hebeler die Leitung des Orchesters übernahm. Neue musikalische Akzente und professionelle Mitwirkende bei den Konzerten bescheren dem Orchester wieder eine neue Attraktivität. Guido Müntz stellte sich der Aufgabe des Vereinsvorsitzenden, gestärkt durch eine engagierte Vorstandsmannschaft.
Aktiv war und ist das Orchester auf vielfältige Art und Weise. Nach dem sich der Bund Deutscher Zupfmusiker mit Erfolg 1988 der örtlichen Mithilfe des Orchesters bei der Ausrichtung des Landesmusikfests bedient hatte, erinnerte er sich hieran im Jahr 2000 ; beide Veranstaltungen wurden in der Zitadelle Jülich ausgetragen. 1999 nahm das Orchester erstmals mit gutem Erfolg an der Landesausscheidung zum 5. deutschen Orchesterwettbewerb teil. Das so erworbene Ansehen führte dann auch dazu, dass das Orchester im Jahr 2002 zur Mitwirkung beim Bundesmusikfest/Europäischen Festival für Zupfmusik in Friedrichshafen eingeladen wurde. Im vergangenen Jahr veranstaltete das Orchester zusammen mit dem Bund Deutscher Zupfmusiker im Haus Overbach den ersten Bundeswettbewerb für Zupforchester.
Am 21. April 2018 findet die Vereinsfeier zum Jubiläum im Koslarer Jugendheim statt. Mit dem befreundeten Orchester aus Eupen, den fördernden Mitgliedern sowie zahlreichen Ehrengästen stoßen die Musikerinnen und Musiker auf die erfolgreichen Zeiten an. Natürlich gehört auch ein Festkonzert für die zahlreichen Fans dazu. Am 25. November 2018 um 18 Uhr heißt es in der Schlosskapelle Jülich: Türen auf für alle Fans, Weggefährten und Liebhaber anspruchsvoller Zupfmusik. Ganz besonders stolz sind die Musikerinnen und Musiker, dass die Sopranistin Antje Bitterlich das Konzert mit ihrer wundervollen Stimme bereichern wird.