Vor 100 Jahren gründete sich in Altenburg die St. Hubertus-Schützenbruderschaft, die – wie Schirmherr Axel Fuchs, in seiner kurzweiligen Ansprache hervorhob – ja eigentlich noch viel älter ist. Vor 589 Jahren, nämlich 1433 sei zum ersten Mal eine St. Katharina-Bruderschaft erwähnt, auch wenn nicht klar sei, ob es sich dabei tatsächlich um Schützen gehandelt habe. „Jedenfalls waren die Schützen aus Altenburg, Daubenrath, Krauthausen und Selgersdorf im Jahr 1719 in der St. Katharina Schützenbruderschaft vereint.“ Dafür gibt es nämlich den Beweis ist Form einer silbernen Plakette des damaligen Schützenkönigs.
Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu Differenzen und so auch zur Abspaltung der St. Hubertus Schützengilde Altenburg 1921: Als Josefine Baker, so Laudator Fuchs, in den 20ern ihren wilden Tanz aufführte, richteten 70 Gilde-Mitglieder auf den Rurwiesen demnach das erste Altenburger Schützenfest aus. Nachwuchsförderung war von Anfang an ein wichtiges Pfund: So wurde den Jugendlichen das Eintrittsgeld ins Zelt erlassen. Weil der Zulauf des Nachwuchs‘ so groß war, habe sogar eine zeitlang eine eigene Jungschützengilde existiert.
Dass die Altenburger mit der Zeit gehen, zeigt sich daran, dass die reine Männervereinigung sich auch Frauen gleichermaßen öffnet. 1994/95 eroberte die erste Schützenkönigin den „Thron“. Zuletzt hielt Silvia Schumacher die Königinnen-Würde. In diesem Jahr ist es wieder ein Mann, der die Königswürde trägt: Dominik von Czapiewski, der 2009 schon einmal als Prinz der Schützengilde fungierte. Im Jubeljahr ist alte und neue Prinzessin Julia Schumacher.
Natürlich ist ein Jubiläum immer auch eine Gelegenheit für besondere Würdigungen. In Vertretung der Landtagsabgeordneten Patricia Peill überreichte Schirmherr Axel Fuchs die Ehrenmedaille für Engagement des Landes NRW. Diözesanbundesmeister Kurt Bongard überbrachte die Hochmeisterplakette des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) und persönliche Ehrungen nahm Christian Klems als Bezirksbundesmeister vor. Das Sebastianus Ehrenkreuz erhielt Peter Hövelmann, den hohen Bruderschaftsorden bekam Thomas Schmidt überreicht und das silberne Verdienstkreuz konnten Daniel Hövelmann und Janina Junggeburth entgegennehmen. Schließlich konnte sich Ehrenbrudermeister Karl-Heinz Maak über den Hubertusorden freuen.
Weil Schützenbrüder aber nicht nur gesellig sind, sondern auch humorig, hatte sich die St. Hubertus-Schützenbruderschaft zum Jubiläum ein besonderes Geschenk gemacht und den Sitzungspräsidenten Volker Weiniger eingeladen, der bei alkoholfreiem Bier überzeugend und launig seinen daueralkoholisierten Welterklärer gab.
Fotos: Volker Goebels