„Die Perlenhochzeit“ stand auf dem Programm. Eine Einladung, der die offenbar Theater begeisterten Koslarer gerne folgten, denn das Pfarrheim war bis auf den letzten Platz besetzt. Und das wird auch an den kommenden Wochenenden nicht anders sein: „Machen Sie ruhig Werbung für uns, Karten gibt es sowieso keine mehr“, verkündete Peter Brendel (der als sturztrunkener Sohnemann Hans für eines der Highlights der Aufführung sorgte) nach erfolgreicher Premiere mit spitzbübischem Lächeln von der Bühne.
Doch der Reihe nach: Evi (Helene Wagner) und Heini Sandmann kommen, just an ihrem Perlenhochzeitstag, aus dem wohlverdienten Urlaub zurück. Zankend und mosernd über die Verpflegung im Flugzeug, kaputte Kofferschlösser und ähnliche Dinge schleppt das Jubelpaar sein Gepäck ins heimische Wohnzimmer, stellt fest, dass Heinis heißgeliebte Kakteen ein unfreiwilliges Fußbad bekommen haben – kurzum, der Alltag hat das Ehepaar sehr schnell wieder. Da hilft nur eines: Erstmal lecker essen gehen, natürlich im „La Blu“ (für Nicht-Einheimische: die Gaststätte Haus Blumenthal in Koslar). Doch daraus wird nichts, die drei Söhne nebst der ungeliebten Schwiegertochter Rosemarie (Manuela Röhring) haben sich in den Kopf gesetzt, ihre Eltern mit einem Hochzeitsmahl im Familienkreis zu überraschen. Zu dem Zweck taucht ausgerechnet Schwiegertochter Rosi, von Mutter Evi eher wenig geschätzt, unangekündigt im Hause Sandmann auf. Kurzerhand ergreifen Heini und Gattin Evi die Flucht, doch weit kommen sie nicht: Kurzerhand verschwinden die Zwei hinter dem Sofa. Und werden dort unfreiwillig Ohrenzeugen diverser Lästereien, vermeintlicher Enthüllungen und erfahren Dinge, die besser geheim geblieben wären. Sehr zur Freude des Publikums entwickeln sich aus dieser verzwickten Situation diverse turbulente Verwicklungen. Mit viel Wortwitz – gerne auch schon mal eindeutigen Zweideutigkeiten, Kalauern und kreativen Schimpfworten – und einer Menge Spaß am Spiel hat die Hobbytruppe ihr Publikum bestens unterhalten. Zahlreiche Lacher, Szenenapplaus und viel verdienter Beifall am Ende des Abends bewiesen deutlich hörbar, dass die Zuschauer einen gelungenen Theaterabend erlebt haben.
Auf der Bühne standen neben dem Ehepaar Sandmann: die gärtnernde Nachbarin Frau Schnabel (Waltraud Krahe) mitsamt helfender Nichte Tina (Judith Wagner). Diese wiederum gefiel Sohn Markus Sandmann (Christoph Frechen) einem ausgewiesenen Schürzenjäger besonders. Maja Grell (Andrea Eßer) hingegen hatte ein Auge auf den bereits erwähnten Hans geworfen. Und Erich Frosch (Bernd Stauch) versuchte als guter Freund Heini zur Seite zu stehen, was von eher wenig Erfolg gekrönt war.