110 Schülerinnen hatten beim diesjährigen Girls‘ Day die Gelegenheit, in elf spannenden Workshops an den Standorten Aachen und Jülich die vielfältige Welt der Technik, Wissenschaft und Innovation zu entdecken. Die FH Aachen öffnete ihre Labore, Werkstätten und ihr Gründungszentrum, um Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern und ihnen praktische Einblicke in verschiedene Ingenieur- und Technologiebranchen zu ermöglichen.
Praxisnahe Workshops in Aachen und Jülich
In Aachen standen gleich mehrere praxisorientierte Angebote zur Auswahl. Im Fachbereich Bauingenieurwesen konnten die Teilnehmerinnen hautnah erleben, wie Bauingenieurinnen unsere Umwelt gestalten. Sie erhielten eine Einführung in verschiedene Studiengänge und packten in den Laboren selbst mit an.
Ein kreatives Highlight bot der Makerspace des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik, wo die Schülerinnen ein Smart-Lightboard entwarfen, das sie später mit dem Smartphone steuern konnten. Ebenso spannend ging es im Gründungszentrum weiter: Hier designten die Teilnehmerinnen ihr eigenes Tic-Tac-Toe-Spiel am Computer und produzierten es anschließend mit einem Lasercutter und 3D-Drucker.
Technikbegeisterte kamen im Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik auf ihre Kosten. Dort konnten die Schülerinnen ein Solitär-Spiel aus Stahlplatten anfertigen, Schweißtechniken digital ausprobieren und einen eigenen Metall-Osterhasen herstellen. Zudem wurden 3D-gedruckte Schlüsselanhänger entworfen und gefertigt, während im CAD-Labor ein Solitär-Spiel digital konstruiert und anschließend 3D-gedruckt wurde.
Auch am Campus Jülich bot sich den Teilnehmerinnen ein breitgefächertes Angebot: In der Mechanischen Werkstatt wurde das berühmte Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel aus Metall hergestellt. Im Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik erkundeten die Schülerinnen Bio- und Chemosensoren, die in der Medizintechnik eingesetzt werden. Ein weiteres Highlight war die Programmierung von Lego-Robotern, bei der die Mädchen erste Schritte mit der Programmiersprache Python machen konnten. Außerdem lernten sie am Institut NOWUM-Energy mehr über klimaneutrale Energiesysteme und die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung.
Die 11-jährige Mila war von dem Workshop am Institut NOWUM-Energy begeistert: „Ich fand es super spannend zu erfahren, wie erneuerbare Energien funktionieren und welche Rolle sie in der Zukunft spielen werden.“ Auch Stella, ebenfalls Teilnehmerin des Workshops, ergänzte: „Wir haben in einem Versuch selbst Biogas hergestellt. Der Geruch war zwar nicht so toll, aber es hat sehr viel Spaß gemacht.“
Warum ist der Girls‘ Day so wichtig?
Der Girls‘ Day hat das Ziel, Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und ihnen die Chance zu geben, Berufsfelder abseits von Geschlechterklischees kennenzulernen. Er zeigt, dass die Vorstellung von „typischen Männer- und Frauenberufen“ längst überholt ist und dass jede und jeder den Beruf ergreifen kann, der den eigenen Interessen entspricht. Die Initiative unterstützt zudem die Chancengleichheit und hilft Schülerinnen, ihre Talente zu entdecken.
Ein Blick in die Zukunft
Die FH Aachen setzt sich aktiv für die Förderung von Frauen in MINT-Berufen ein und freut sich darauf, auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Schülerinnen beim Girls‘ Day zu begrüßen. Denn nur durch frühe Einblicke und praxisnahe Erfahrungen lassen sich Begeisterung und Neugier für Technik und Wissenschaft nachhaltig wecken.