In der Spiel- und Lernstube in der Berliner Straße sind 31 Grundschüler und 45 Schüler der weiterführenden Schulen angemeldet die dort gemeinsam Spielen und Lernen können, was in der aktuellen Situation natürlich in der bisherigen Form nicht möglich ist. Doch ihr sei es besonders wichtig die Kinder zu unterstützen, so die Gruppenleiterin Utta Kuhn, die sonst auf sich allein gestellt wären und schlechte oder keine Chance hätten ihre Aufgaben alleine zu bewältigen. Und so rief sie die Eltern jedes einzelnen ihrer Schützlinge an um die fortlaufende Entwicklung zu besprechen und auf so viele Bedürfnisse wie möglich einzugehen. Das Ergebnis: vier Gruppen à sechs oder sieben Grundschüler können, ab 10 Uhr für jeweils eine Stunde auf Abstand und maskiert, die Unterstützung annehmen. Ab 15 Uhr besteht das Angebot nach Anmeldung auch für die Älteren.
Über den Tag betreue sie etwa 20 bis 25 Kinder, so die Diplom Sozialpädagogin, niemand sei gezwungen zu kommen, lediglich die Zeitfenster seien durch die Abstandsvorschriften vorgeschrieben. Aus allen Grundschulen Jülichs treffen sich normalerweise Kinder in der Einrichtung um miteinander zu spielen und zu lernen, doch momentan beschränke sich die Gemeinsamkeit auf das mindeste. „Bereits im ersten Lockdown sind große Lücken entstanden. Besonders bei den ganz Kleinen merke ich das.“ beklagt die Betreuerin „Wenn die Eltern die deutsche Sprache nicht oder nur schlecht beherrschen, wie sollen sie die denn dann ihren Kindern beibringen?“ Alles schaffe sie natürlich nicht, doch bemühe sie sich die Lücken in den essentiellen Fächern wie eben Deutsch oder Mathe so gering wie möglich zu halten.
Die Jüngsten litten besonders. Sie hielten sich an die Regelungen auch wenn sie diese nicht immer verstünden. Nicht nur für die besonders energetischen sei die aktuelle Zeit eine riesige Herausforderung erklärt die „Cool-Down Trainerin“. „Das gemeinsame Spielen fällt im Moment ganz aus und es bleiben nur die Geschwister, wenn denn welche vorhanden sind.“ Die fehlenden sozialen Interaktionen bedeuteten einen besonders großen Einschnitt in der Entwicklung. Auch das Fehlen von Zuwendung und Interesse an den Lernfortschritten durch die Lehrer, nicht zu vergessen das Lob für gute Leistungen. Sie habe sich auch bereits dafür einsetzen müssen, dass die Schulen das Material für den Online-Unterricht überhaupt zur Verfügung stellten, da die Familie es aus eigener Kraft nicht leisten konnte. Es zeige sich außerdem sehr deutlich welche Lehrer engagiert seien, weiß Utta Kuhn, und welche nicht. Es gebe beispielsweise auch solche, die nach dem auffordern zum fragen für die folgenden 45 Minuten nicht erreichbar seien.