„Schule schützt Schöpfung“ – so heißt der Blog des Mädchengymnasiums Jülich (MGJ). Gleichzeitig ist es eine Art Motto der Schülerinnen. Denn diese setzen sich mit verschiedenen Aktionen für den Schutz der Umwelt und des Klimas ein. Auch Projekte, die dem Gemeinwohl dienen, sind mit dabei. Teils wurden die Aktionen auch während des Homeschoolings umgesetzt, und so zeigten die jungen Frauen, dass man auch auf Distanz zusammen stark sein kann.
„Es ist auch wichtig für die zukünftigen Generationen, dass wir auf die Schöpfung aufpassen. Wie sehr die Meere verschmutzt sind. Oder wenn man sich das mit den Treibhausgasen anschaut – das ist schon erschreckend. Jeder einzelne Schüler und wir als Schule können viel bewegen“, sagt die stellvertretende Schülersprecherin des Mädchengymnasiums Jülich, Julia Radmacher.
Mit dem Blog „Schule schützt Schöpfung“ sollen alle Schülerinnen des MGJ über alle Aktionen informiert werden. Denn: Wenn sich eine einzelne Klasse mit einem Vorhaben auseinandersetzt, kann das durch den Blog in die ganze Schule getragen werden. Auch für Außenstehende kann das Engagement der jungen Menschen so zur Inspiration werden.
Anstoß war tatsächlich die Entwicklung der Schule. Schon vor Jahrzehnten wurde dort der Slogan „Prima Klima“ eingeführt, mit dem zunächst die besondere Atmosphäre der Mädchenschule beleuchtet werden sollte. Als allerdings im Jahr 2011 Ökoguards in allen Klassen benannt wurden und die Schülerinnen sich vermehrt mit dem Thema Umwelt- und Artenschutz auseinandersetzten, wurde die Bedeutungsebene des Slogans immer breiter gefächert.
Schlüsselmoment war der Patronatstag zu Sankt Josef im März, der unter dem gleichnamigen Motto „Schule schützt Schöpfung“ stand. Traditionell veranstaltet die Schule dann entweder Ausflüge oder Workshops. An diesem Tag befasste sich die Jahrgangsstufe 8 der Schule in einem interaktiven Workshop mit dem Thema „Fair-Trade – was steckt hinter dem Siegel?“ Hier wurde in Erfahrung gebracht, unter welchen teils „menschenverachtenden Umständen“ Kleidung hergestellt wird. Stephanie de Haan, die das Projekt anleitet und überdies Deutsch und Pädagogik unterrichtet, sagt hierzu: „An diesem Tag ist uns nochmal aufgefallen, wie wichtig das Thema für uns ist.“ Die Idee zum Blog war geboren. Zunächst wurde im Archiv gestöbert, um ihn mit Beiträgen anzufüttern. Bis zum Jahr 2011 reicht der Blog zurück. Nach und nach kommen weitere Beiträge hinzu.
Zum Thema Fair-Trade gibt es übrigens bereits einen Beitrag. Das MGJ will nämlich Fair-Trade-Schule werden. In dem Beitrag des Blogs „Das MGJ wird Fair-Trade-School“ wird beschrieben, dass es nun ein Team gibt, das aus Müttern, Schülerinnen und Lehrpersonal besteht, und die Lehrer nun auch schon fair gehandelte Kaffeepads kaufen können.
Ein weiterer Beitrag heißt „Lockdown-Aktion 6a“. „Getrennt und doch gemeinsam stark“ heißt es dort. Gemeinsam hat die Klasse im Distanzunterricht Flaschendeckel gesammelt. Mit 500 dieser Deckel, die den Rotariern übergeben werden, wird eine Polioimpfung finanziert. Und: Im Homeschooling konnte reichlich gesammelt werden, da man die Flaschen-deckel der Eltern und Geschwisterkinder gleich mit abgreifen konnte. Die Aktion wird im Beitrag entsprechend erfolgreich beschrieben.
„Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen und zu sehen, dass man auch mit Kleinigkeiten etwas tun kann“, sagt Andreas Wergen, der Pressebeauftragte der Schule. Und die kleinen Dinge, sagt Wergen, seien zahlreich. Beispielsweise würden im Lehrerzimmer die Fehlkopien mittlerweile als Notizzettel genutzt, um den Papierverbrauch zu senken. „Es ist wichtig, dass wir Vorbild sind. Dass Menschen sich vielleicht ein Beispiel nehmen und Aktionen übernehmen“, erklärt Radmacher.
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