Die neuen Masken können jetzt zusätzlich verwendet werden, wenn der Präsenzunterricht mit dem Abschluss der schriftlichen Abiturprüfungen zum Dienstag, 26. Mai, stark ausgeweitet wird. Mit Wegfall der Klausuraufsichten in einer doppelt so hohen Anzahl benötigter Räume in Zeiten von Corona können ab Dienstag drei Stufen gleichzeitig wieder Präsenzunterricht erhalten. Während die Oberstufenjahrgänge täglich zur Schule kommen, wechseln sich die jüngeren Schülerinnen und Schüler der Stufen 5-9 tageweise ab.
Dr. Edith Körver freut sich in mehrfacher Hinsicht über die Maskenspende: „Gesundheitsschutz und Sicherheit obliegen mir nicht nur qua Amt, sondern es ist mir eine Herzensangelegenheit, alle mir anvertrauten Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte möglichst unbeschadet an Leib und Leben durch diese Krise zu bringen. Da ich selber aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehöre, kann ich nachempfinden, welche Sorgen die Betroffenen umtreiben.“
„Auf diese Weise können wir bei Einhaltung der Hygienevorschriften und den diesbezüglichen Anweisungen seitens des Schulministeriums einer großen Anzahl an Kindern und Jugendlichen ermöglichen, wieder in die Schule zu kommen.“ stellt Stefan Rüping zufrieden fest. „Die neuen Masken helfen jetzt, wenn zum Beispiel das Selbstgenähte mal zu Hause liegenbleibt. So können alle jederzeit auf den Fluren im Gebäude eine tragen.“
Und Dr. Edith Körver ergänzt: „Die Schutzmasken sind ein wichtiger Beitrag, den seit der schrittweisen Schulöffnung wieder anlaufenden Präsenzunterricht ein gutes Stück sicherer zu machen und das Infektionsrisiko durch gegenseitigen Schutz zu senken.“ Beide verweisen aber auch auf den immensen organisatorischen Aufwand, der durch eine Umstellung des gesamten Stundenplanes unter besonderen Bedingungen anfällt.
„Raumkapazitäten für verkleinerte Lerngruppen unter Wahrung von mindestens 1,5 m Abstand müssen ebenso passen wie die Versorgung mit Fachlehrerinnern und -lehrern, die zu einem kleinen Teil als Angehörige der Risikogruppen nicht vor Ort unterrichten dürfen.“ Das vorläufige Ergebnis kann sich dabei sehen lassen. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen von Kolleginnen und Kollegen unterrichtet werden, die sie kennen“, so Rüping. „Auch stellen wir eine Versorgung in den Kernfächern sicher.“
Beide betonen aber auch, dass die Phasen des digitalen Lernens sehr gut laufen. Durch Office365-Lizenzen für die Schüler- und Lehrerschaft sei schon vor Jahren der Weg hin zu mehr digitaler Bildung eingeschlagen worden. „Dass wir in Corona-Zeiten unseren digitalen Unterricht, der auch regelmäßig Audio- und Videokonferenzen umfasst, auf diese Lernplattform verschieben können, ist ein Glücksfall. Damit können wir qualitätssichernd Unterricht auf hohem Niveau erteilen und Schülerinnen und Schülern an ihren Schreibtischen zu Hause individuelle Rückmeldungen geben.“ erwähnt die Schulleiterin sichtlich stolz. Und ihr Stellvertreter bringt es nüchtern auf den Punkt: „E-Mails über private Adressen oder das Kopieren von Arbeitsblättern mit Post-Versand an die Elternhäuser sind zwar hilfreich, aber es offenbart, dass viele Schulen beim digitalen Lernen besser ausgestattet werden müssen. Wir profitieren während dieser Pandemie von unserer Entscheidung vor fünf Jahren ungemein.“
Die Schulen der Stadt Jülich arbeiten bei der Umsetzung der neuen Maßgaben für das Präsenzlernen nach Wochen der Schulschließung eng und verlässlich mit dem Schulträger, die Stadt Jülich, zusammen. Ortstermine für die Umsetzung der Abstandsregeln fanden ebenso statt wie für die Zitadelle die Anschaffung von kanisterweise Desinfektionsmitteln und zwei hochwertigen elektronischen Desinfektionsspendern, die ursprünglich als Cocktailmaschinen erfunden worden waren. Als letzte Woche dann ins Rathaus eine Rundverfügung aus Düsseldorf flatterte, dass die Kommunen auf Landeskosten für die Schulen weitere benötigte Ausrüstung anschaffen können, war das Aufatmen bei allen Beteiligten hörbar.
Das Gymnasium Zitadelle hatte außerdem Eigeninitiative ergriffen, betont Körver: „Unser Chemie-Lehrer Henry Bohnen stellt literweise Desinfektionsmittel nach WHO-Vorgabe her. Auch habe ich neu auftretende Fragen bei der Schulaufsichtsbehörde und beim Schulträger nachdrücklich gestellt, weil mir das Wohl aller an unserer Schule Beteiligten wichtig ist.“ Die Vermittlung der Mund-Nasenschutz-Masken ist für sie ein Beweis dafür, dass die Schulgemeinschaft funktioniert und lebending ist. „Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass am Gymnasium Zitadelle alle an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten.“
Mit der Maskenlieferung aus China schließt sich am Gymnasium Zitadelle ein weiterer Kreis: im letzten Herbst waren Schülerinnen und Schüler aus Jülich erstmalig in ihrer chinesischen Partnerstadt Taicang und knüpften dort erste private Kontakte. Leider konnte der anvisierte Gegenbesuch in Jülich in diesem Februar allerdings nicht stattfinden. „Gerade in diesen Zeiten sollten wir enger zusammenrücken und gemeinsame Werte festigen und vertiefen. Eine solche globale Krise kann auch als Chance für eine noch bessere Zusammenarbeit verstanden werden.“, resümiert Edith Körver.