Seit längerer Zeit kam es aufgrund des erhöhten Schülerinnen- und Schüleraufkommens zu immensen Verspätungen und einer starken Überfüllung einiger Busse im Schülerspezialverkehr. Um diesen Problemen entgegenzuwirken und für mehr Pünktlichkeit zu sorgen, hat die Verwaltung gemeinsam mit dem Busunternehmer den Fahrplan für drei Linien optimiert. Seit Montag startet der Bus der Linie 10 neuerdings ab Grüner Weg in Stetternich bereits um 7.05 Uhr.
Die Linie 6 startet um 7.26 Uhr am neuen Ort, nämlich am Sevenicher Weg in Pattern. Alle folgenden Haltestellen werden bis zu zehn Minuten früher angefahren. Zu den Veränderungen gehört ebenfalls, dass in Lich-Steinstraß der Bus den Matthiasplatz auf der gegenüberliegenden Seite hält, wo auch ein Wartehäuschen steht. Künftig nicht mehr angefahren werden die Haltestellen Steinstraßer Allee – bei der Hin- und Rückfahrt –, sowie die Haltestelle Kleine Strolche im Nordviertel – diese entfällt allerdings nur auf der Rückfahrt.
Künftig wird die Schneiderstraße morgens von durch Linie 4A (bisher Linie 6) bedient und auf den Rückfahrten unverändert von der Linie 6. In naher Zukunft wird die Haltestelle Schneiderstraße wiederaufgenommen und ist im Fahrplan schon vorgesehen, um somit künftig die Kinder des neuen Wohngebiets an der Schneiderstraße im Schülerspezialverkehr aufzunehmen.
Ziel der Veränderungen ist, dass die Schülerinnen und Schüler nun pünktlicher in der Schule ankommen.
Im jüngsten Schulausschuss wurde Kritik laut. Eltern hatten sich an Helmut Hoen (CDU) gewandt, wie er mitteilte, weil durch die Umstellung die Kinder an der Grundschule in Welldorf 10 Minuten unbeaufsichtigt auf dem Schulhof stehen müssten. Schulamtsleiter Florian Hallensleben bestätigte das. Auch an ihn seien die Beschwerden von 13 Eltern herangetragen worden. Allerdings seien es acht Minuten, die die Kinder unter einem Vordach verbringen würden – und kein Kind wäre alleine. „In der Pause sind die Kinder 20 Minuten im Freien“, wandte Hallensleben ein. Bekannt sei den Kindern darüber hinaus, das die Schule um 7.30 Uhr öffnen würde und bereits bei Ankunft der Jungen und Mädchen Lehrpersonal in der Schule sei. Sie könnten im Zweifelsfall gerufen werden. „Wenn wir durch die acht Minuten erreichen, dass das System funktioniert, ist es ein Opfer, das wir bringen sollten“, so der Schulamtsleiter. Das Verfahren solle ein Halbjahr getestet werden. Dabei solle sich herausstellen, ob genügend Zeit einfahren werden könne, um neue Anpassungen vorzunehmen.
Hilde Viehöfer-Emden (CDU), die bis zu ihrer Pensionierung Schulleiterin in Aldenhoven war, wandte ein, dass es bei dem unbeaufsichtigten Aufenthalte der Schülerinnen und Schüler um ein rechtliches Problem handele. Als Lösung schlug sie vor, dass die Kinder sich bis 7.30 Uhr in einer, zum Lehrerzimmer benachbarten Klasse aufhalten könnten. Sie nannte es eine „Tür-zu-Tür-Betreuung“, die rechtlich möglich sei.
Florian Hallensleben sagte zu, diese Lösung bei der Rücksprache mit der Schulleitung vorzubringen.
Katja Böcking (SPD) hinterfragte, wie die Kommunikation im Vorfeld zur Umstellung des Schulbusverkehrs erfolgt sei. „Wir reden nicht nur von 10 Minuten, die sie früher da sind – sondern die Kinder müssen 10 Minuten früher aus dem Bett gejagt werden“, sagte sie schmunzelnd. Es geh nicht darum, eine Erlaubnis zu erbitten, sondern um eine Informatioen. „Es ist doch kein Gegeneinander – sondern ein Miteinander“, sagte die Parteichefin. „Ich würde mich darüber freuen, wenn wir im Gespräch mit den Eltern bleiben.“ Zwei Wochen vor der Umstellung des Schülerspezialverkehrs, erläuterte Schulamtsleiter Hallensleben, seien die Schulen informiert worden, die gebeten wurden über „Kanäle“ die Eltern in Kenntnis zu setzen.