Start Magazin Rat & Recht Alle 100 Jahre wieder…

Alle 100 Jahre wieder…

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Rat & Recht in und um Jülich Foto: ©Andrey Burmakin - stock.adobe.com / Bearbeitung: la mechky
Rat & Recht in und um Jülich Foto: ©Andrey Burmakin - stock.adobe.com / Bearbeitung: la mechky
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1720: Pest von Marseille: ca. 100.000 Tote
1820: Cholera-Epidemie: ca. 100.000 Tote
1920: Spanische Grippe: ca. 100 Millionen Tote!!
2020: Corona-Pandemie: ca. …? Tote

Ist das der Welten 100-jähriger Pandemierhythmus?

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Was haben unsere in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts geborenen Generationen alles epochal erleben dürfen?

Die deutsche Einheit 1989/1990 – epochal!
Die Jahrtausendwende 2000 – epochal!
Und nun die Corona-Pandemie 2020 – leider auch epochal!

Der Kampf, gar nach Worten von Frankreichs Präsident der Krieg gegen einen Virus, so klein und unscheinbar, dass er mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, ist eröffnet.

Diese jetzige Krise stellt uns in allen Lebenslagen vor seit dem letzten Weltkrieg nicht mehr da gewesene Herausforderungen.

Geradezu stündlich erreichen uns Nachrichten, die uns wie Kanonenkugeln um die Ohren fliegen, um den Feldzug gegen den Virus zu gewinnen.

Möglichst keine sozialen Kontakte!?
Das dem Homo sapiens, der als Herdentier geradezu nach derartigen menschlichen Verbindungen dürstet?!

Grenz-, Schul-, Geschäfts-, Theaterschließungen!?
Ist das nicht der Ausnahmezustand, den man in kriegsähnlichen Situationen kennt?!

Reisewarnung für alle Länder der Erde?!
Der deutsche als Rekordtourist verdammt zum Rückzug in seinen heimatlichen Garten?!

Aber kann es sein, dass der europäische Wohlstandsbürger damals wie heute alle 100 Jahre einen zivilisatorischen Schock braucht, um sich auf Werte wie Toleranz, Genügsamkeit, Demut vor der Natur, Solidarität und Mitmenschlichkeit neu zu besinnen?!

Wenn es sich so verhalten wird, dann werden wir als menschliches Individuum und als moderne staatliche Gesellschaft in dieser Krise erstarken, nicht mehr im weit verbreiteten Kaskodenken jegliche staatliche Dienstleistung für selbstverständlich halten und manche Egoismen den gemeinschaftlichen Notwendigkeiten unterordnen.

Aber das sind die Ziele!
Nur der Weg dahin, der Weg durch die Corona-Krise ist steinig.

Bei manchen geht es um das gesundheitliche, bei vielen um das nackte materielle Überleben.

Was macht der Kellner, der von heute auf morgen entlassen wird, weil sein Chef keine Einnahmen mehr generiert?
Was macht der Gastwirt, in dessen Lokal kein Gastbetrieb mehr stattfindet und der seinen Verpflichtungen auch als Arbeitgeber nicht mehr nachkommen kann?

Was macht der Unternehmer, dessen Fließbänder mangels Materiazulieferung stillstehen und der dadurch hohe und möglicherweise existenzbedrohende Gewinnausfälle beklagen muss?

Was macht der Kunde im Fitnessstudio, der im laufenden Vertrag vor verschlossener Studiotür steht?
Was macht der Inhaber des Fitnessstudios, dessen Kunden ihre Beiträge wegen der Studioschließung nicht mehr zahlen wollen?

Was macht der Urlauber, der seine Reise gebucht und bezahlt hat und dessen Flieger am Boden bleibt?

Was macht der Reiseveranstalter, der wegen des nahezu völligen Erliegens des Tourismusgeschäfts keine Einnahmen mehr generiert?

Was machen die berufstätigen Eltern, die ihre Kinder nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule entsenden und sie dort betreut wissen können?

Was macht der Amateur-Fußballverein ohne Spielbetrieb, dessen Mannschaften also keine Trainings und Meisterschaftsspiele mehr austragen?
Was macht der Fußballspieler in der Jugend und im Seniorenbereich, dessen Verein ihn nicht mehr Fußball spielen lassen darf?

Fragen über Fragen in der wohl außergewöhnlichsten Krisensituation in den letzten 70 Jahren, auf die keineswegs die seit Jahrzehnten überkommenen Antworten aus Recht und Gesetz ohne weiteres passen.

Gleichwohl können geeignete und zielführende Antworten gute und kompetente Berater gewiss erarbeiten.

Viele tausend schier verunsicherte Ratsuchende sollten keine Gelegenheit scheuen, sich an Berater wie Steuerberater und Rechtsanwälte, aber auch bei Bedarf an Psychologen und Seelsorger zu wenden.

Und dies mit der Hoffnung, dass die nächste pandemische Krise wieder 100 Jahre auf sich warten lässt.


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1 KOMMENTAR

  1. Sehr geehrter Herr Lingnau,
    da sie sicherlich auch wollen, daß die Bevölkerung in diesen schweren Zeiten nicht noch Geld für Berater ausgibt, stelle ich die Antworten auf Ihre berechtigten Fragen für alle kostenfrei zur Verfügung:

    1. sehr, sehr viele (Größenordnung mehrere Millionen)
    2. nein (es gibt keinen 100-jährigen Pandemierhythmus – Wikipedia weiss genaueres)
    3. haben sie selbst beantwortet (Jahr 2000 würde ich streichen)
    4. ja, zur zeit die beste Strategie (Stichwort NPI = non-pharmaceutical interventions)
    5. ja
    6. ja
    7. nein
    8. ja
    9. nein
    10. nein
    11. arbeitslos melden + neuen Job suchen
    12. 3 Möglichkeiten:
    a) durchhalten, falls genug Rücklagen
    b) Nothilfen in Anspruch nehmen
    c) Betrieb aufgeben
    13. Nothilfen in Anspruch nehmen und dabei über Zulieferkette nachdenken
    14. hoffentlich nachdenken
    15. siehe 12.
    16. sein Geld zurückfordern
    17. siehe 12.
    18. abwarten (notfalls muss einer zuhause bleiben – und bitte nicht bei Oma abgeben)
    19. abwarten
    20. Tennis spielen

    Bitteschön (ob ich mich jetzt auch „kompetenter Berater“ nennen darf?)

    Zuhause beiben – Prof. Drosten-Podcast (NDR Info) hören – Hände waschen nicht vergessen

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