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Peter, der Wolf und Luftballons zum Finale

Erstmals war das Ensemble Opus 45 nicht nur mit seiner innovativen Geschichtsvermittlung in Jülich zu sehen. Eh es am Abend ernst wird brachte es im Kulturbahnhof Prokofjiews Klassiker "Peter und der Wolf" auf die Bühne.

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Roman Knižka und das Ensemble Opus 45
Roman Knižka und das Ensemble Opus 45 präsentierten im KuBa "Peter und der Wolf". Foto: Dorothée Schenk
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130 Ohren- und Augenpaare verfolgten gespannt, wie die fünf als Ente, Vogel, Großvater, Katze und Wolf kostümierten Ensemblemitglieder von Opus 45 mit Querflöte, Oboe, Fagott, Horn und Klarinette das Märchen durch Töne lebendig werden ließen. Die kleine moralische Geschichte von „Peter und der Wolf“ wurde von Roman Knižka als Erzähler mit Glitzer im Gesicht vorgetragen. Auch so manche Launigkeit fehlte nicht. „Ich sehe, ihr habt auch Eure Eltern mitgebracht. Gut so, dann können sie auch was lernen“, begrüßte der Schauspieler das kleine Publikum, das ihn mit Lachen belohnte. Wortspiele von der Frage „Peter und der Golf“ bis „jetzt strecken wir alle mal dem Wolf die Zunge raus“, sorgten darüber hinaus für entspannte Stimmung.

Der Erzähler hat übrigens nicht den Originaltext gewählt, sondern bediente sich der Worte des unsterblichen Loriot, der 1993 eigene Interpretation vorlegte. Dieser hat das russische Märchen mit humorvollen Details bereichert und lässt es etwas kinderfreundlicher enden: Am Ende wird der Wolf auf eigene Bitte wieder in den Wald entlassen.

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Doris Vogel hat schon als Dezernentin dafür gesorgt, dass das Ensemble Opus 45 nach Jülich kommt – und zeichnet auch im Ruhestand als Initiatorin für dieses außergewöhnliche Familienkonzert-Erlebnis verantwortlich. Eigenhändig hat sie morgens noch die Luftballons aufgepustet und für Atmosphäre gesorgt. Wunderbar die Idee, dass die Kinder ganz unmittelbar vor der Bühne auf Boden-Sitzkissen Platz nehmen konnte, während die Erwachsenen auf die hinteren Plätze „verwiesen“ wurden. So konnten die kleine Zuschauerschar dem Quintett richtig auf die Finger gucken. Berührend war zu sehen, wie unterschiedlich die Kinder auf das Stück reagierten: Einige dirigierten mit und wiegten sich mit der Musik, andere mussten sich bei den hohen Tönen der Klarinette auch schon mal die Ohren zuhalten – wieder andere hingen an den Lippen des Erzählers.

Dass zwischendurch durch umfallende Flaschen und herumlaufende Kinder, die ab und zu Ansprache bei ihren begleitenden Eltern oder Großeltern suchten, Unruhe entstand, schmälert den Konzertgenuss keinesfalls. Groß war der Applaus und die Begeisterung des kleinen Publikums, als zum Finale alle Luftballons von der Bühne an sie „verteilt“ wurden. So nah kommt man den Künstlern sonst nie. Maximilian, der auch die Jülicher Musikschule besucht, nutzte die Gelegenheit, mit Roman Knižka auf Tuchfühlung zu gehen und auch einmal die Trommel zu schlagen. Die fünfjährige Annika und ihr älterer Bruder Konstantin waren extra mit ihren Eltern aus Mönchengladbach gekommen, um das Konzert zu sehen. Die beiden kennen sich aus und sind schon „alte Hasen“ in Sachen „Peter und der Wolf“. „Der Großvater“, vielmehr das Fagott hatte es der Fünfjährigen besonders angetan. „Ich hab zuerst gedacht, das ist ne Flinte“, wirft Konstantin ein.

Fazit: Rundum gelungen. Der Wunsch: Da capo!


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