1964 hat sich das Daubenrather Trommler- und Pfeiferkorps gegründet, 60 Jahre später laden die Musiker zum Abschiedsfest. Ende März wird noch einmal groß gefeiert, danach „streben wir die Auflösung an“, drückt es Andreas Strehl aus. Zwar seien sie nicht wirklich zu wenige Mitglieder, eher haben die noch aktiven Trommler und Pfeifer einfach zu viel anderes um die Ohren, erläutert Strehl. „Unsere ‘Jugend‘ ist inzwischen in den 30ern“, so Strehl weiter. Familie, Arbeit, teilweise im Schichtdienst, und andere Verpflichtungen machen es schwierig, regelmäßig zu proben und vor allem auch Auftritte wahrzunehmen.
In erster Linie in den südlichen Stadtteilen unterwegs, haben sich die Trommler- und Pfeifer in den vergangenen Jahren vor allem auf die Martinszüge in diesen Orten konzentriert. Beim letzten Zug allerdings sind nur noch sechs Mann zusammengekommen und „da haben wir uns gedacht, es reicht“, erläutert Strehl den Entschluss. Hintergrund dieses Entschlusses ist der „Anspruch an sich selbst“, denn mit weniger als zehn Musikern erhält man einfach kein gutes Klangbild ist das Trommler- und Pfeiferkorps überzeugt. Auch das ungewöhnliche Brauchtum der „Kathrenge Tromm“, die jedes Jahr im November in Selgersdorf erklingt, haben die Daubenrather immer unterstützt.
Ein junger Mann wollte im vergangenen Jahr tatsächlich neu einsteigen, er wolle so gerne trommeln. Schweren Herzen haben sie ihn weggeschickt, berichtet Andreas Strehl, und an einen anderen Musikverein vermittelt. Bleibt jetzt nur noch, den Abschied gebührend zu zelebrieren und auf 60 Jahre Trommler- und Pfeiferkorps Daubenrath e.V. anzustoßen. Am heutigen Samstagabend, 29. März, gibt es den Schlussakkord mit Live-Musik schon Wolfgang Schiffer ab 19 Uhr in der Bürgerhalle Daubenrath. Richtig krachen lassen es die Trommler und Pfeiffer ab 22 Uhr mit einem Feuerwerk.
