Direkt zum Video des In Circles UK-Weekenders: http://vimeo.com/34270711
16. Dezember 2011, 02.00 Uhr. Nach dem wir 150 Demo CD‘s gebrannt, besprüht, mit Covern in Hüllen verpackt hatten, konnten wir endlich starten. Mit zwei Autos machten wir uns auf zur Küste Frankreichs, wo wir pünktlich um 7.00 Uhr unsere Fähre am Hafen von Calais erwischten. Erst mal die Beine vertreten und einen Kaffee besorgen. Eine Stunde später, mit dem zweiten Kaffee in der Hand, konnten wir trotz starken Nebels auch schon das Festland erblicken.
Vorsicht, Linksverkehr! Nachdem Simon sich in das englische Straßensystem eingelebt hatte, kam die Band auf die glorreiche Idee, mich aus meinen tiefen Träumen zu reißen und mir einen Unfall vorzuheucheln. Das Auto bremst, alle schreien, ich zucke wie ein kleines Mädchen schreiend zusammen und alles lacht, bis es 3 Sek. später wirklich „POCK“ machte. Es war das Auto von Fiffi und unseren restlichen Mitreisenden, welches dicht gefolgt Bekanntschaft mit unserem Heck machte. Das Gelächter stieg ins Unermessliche.
Da wir Woulfie, den Gitarristen von „Isolated“, der uns für das Wochenende einquartiert hat, nicht erreichen konnten, beschlossen wir nach dem „Crash-Highlight“ erst mal die Autos abzustellen und die landesüblichen Getränke zu kosten. Danach eine Runde London-Sightseeing. Pünktlich um 20.15 Uhr wurden wir von Woulfiie in „Pottersbar“ eingesammelt und wir bezogen unsere Bleibe für die nächsten zwei Tage: „The Woulfie-Castle“. Jeder war glücklich, da sich herausstellte, dass wir alle in richtigen Betten schlafen konnten bzw. eine eigene Etage in Woulfie‘s Elternhaus beziehen durften. Gastfreundschaft wird mit HC geschrieben! So machten wir uns nach dem entleeren von Fiffi‘s Jacky mit der ganzen Truppe auf in den nächsten Pub. Nächster Morgen, Kater: Check! Ein wichtiger Abend steht vor der Tür. Wir werden als fünfte von sieben Bands auf der Isolated Release-Show spielen. Alle sind mächtig nervös, nervös wie schon lang nicht mehr. Man muss dabei wissen, dass die Engländer ein sehr kritisches Publikum sind. Als jedoch unser erster Ton erklingt und die Masse anfängt auszurasten, fällt alles von uns ab. Was für eine Show! Nachdem „Eisberg“ und „Isolated“ den Laden total
abgerissen haben, bewegten wir uns zu einer Hausparty, wo wir den Engländern das Dosen schießen vorführten. Am nächsten Tag machten wir uns nach einem herrlichen „English Breakfast“ auf zu unserem 2. Gig mit „Eisberg“. Diesmal hatten wir nicht ganz so viel Glück mit dem Publikum, aber unser Cover von „No Warning“ hat schließlich doch das Eis gebrochen.
Leider mussten wir direkt im Anschluss schon wieder die Sachen packen, um unsere Fähre pünktlich zu erwischen. Apropos Fähre bekommen. Da Felix sich lieber auf seinen Orientierungssinn als auf das Navi und vier Mitfahrer verließ, mussten wir einen Umweg von 40 km in Kauf nehmen. Und nur dank „Fisting-Fiffis“ anschließender überragender Führungsarbeit erreichten wir haarscharf und als letztes Auto die Fähre. Nachdem wir uns im Kinderparadies niedergelassen und uns lauthals zwischen Kindern und deren Eltern über unsere ersten Erfahrungen mit verschiedensten Sexualpraktiken unterhalten hatten, erreichten wir um 00.30 Uhr wieder den Hafen von Calais. So ging ein unvergessliches Wochenende zu Ende. Viel zu schnell. Eins steht jedoch fest, es war nicht das letzte Mal.