Sein Herzblut gehörte der Arbeit beim Deutschen Roten Kreuz. Über vier Jahrzehnte lang setzte sich Uwe Palmen haupt- und ehrenamtlich für die Belange des DRK ein. Es ging ihm immer um die Sache, zu der für ihn neben dem „Rettungsdienst“ auch die „Gefahrenabwehr“ gehörte. Ein besonderes Anliegen waren ihm darüber hinaus die Kindergärten, die der DRK als Träger führte und an deren Aufbau er mit beteiligt war. Über viele Jahre hinweg war Uwe Palmen gleichzeitig Vorstandsvorsitzender und Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbandes, der bis zur DRK Landesverbandsebene hohe Achtung genoss. Er war geschätzt als zuverlässiger Partner innerhalb des Roten Kreuzes, aber auch für die flankierenden Einsatzkräfte beispielsweise der Feuerwehr, als Partner der Stadt Jülich und für die weiteren Rettungsdienste.
Immer wieder legte Uwe Palmen den Finger in die Wunden, wenn es um die Ausstattung der Rettungsdienste ging. Die Abschaffung des Zivildienstes 2011 etwa bezeichnete er für Hilfsorganisationen und soziale Einrichtungen „als herben Verlust“. Es galt auch für den Mangel an Ausbildern, wegen der die steigende Nachfrage an Kursen nicht gedeckt werden konnte. Die Konsequenz: Uwe Palmen absolvierte sämtliche rettungsdienstliche und führungstechnischen Ausbildungen und bildete auch selbst aus. Nachwuchsförderung gehört mit zu seinen „Steckenpferden“, erzählen die Mitstreiter – nicht ohne Grund war er stets Ehrenvorsitzender der Jugendrotkreuzler. Vom Rettungssanitäter bis zum Lehrrettungsassistenten, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und Verbandsführer besaß er alle Qualifikationen.
Seit 2012 war Uwe Palmen zusätzlich als stellvertretender Rotkreuzbeauftrager für den Kreis Düren tätig. Beim DRK nahm er außerdem die Funktion des Krisenmanagers des Kreisverbandes wahr.
Bei großen Ereignissen hat er auch gerne eine beratende Funktion eingenommen. In seine Amtszeit fiel beispielsweise die Unterbringung von 600 Sanitätern, die 2005 zum Einsatz beim 20. Weltjugendtag in Köln aus verschiedenen Bundesländern zusammengezogen worden waren, und in Jülich untergebracht wurden. 2012 war er an der Organisation der Evakuierung von 6500 Jülichern beteiligt, die ihre Wohnungen und Häuser wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe verlassen mussten, die bei Bauarbeiten gefunden worden war. Außerdem 2015 die Herkulesaufgabe mit der neu gegründeten „DRK Jülich Soziale Dienste gGmbH“ als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Kreisverbandes die Erstaufnahmeeinrichtung auf der Merscher Höhe mit hohem logistischen Aufwand zu betreuen.
Neben der fachlichen Qualifikation war er als väterlicher Ansprechpartner bei „seinen“ DRKlern geschätzt: Bei ihm waren die Bürotür und sein Ohr stets offen für die Beschäftigten und Ehrenamtler – beruflich wie privat. Ein Grund, warum Uwe Palmen darüber hinaus große Zuneigung genoss, war sicher auch, weil er kein reiner „Schreibtischtäter“ und Verwaltungsmensch war. Sobald der Melder ging, macht er sich gerne mit der Mannschaft als „normaler“ DRKler auf den Weg zum Einsatz.
Und er konnte feiern! Uwe Palmen genoss die Gemeinschaft. Das Wir-Gefühl war für ihn entscheidend. Seine Kollegen erinnern gerne an die Rotkreuzbälle und insbesondere den im Jahre 2011, als 30 Heißluftballons über dem Feierort flogen.
Erst in diesem Jahr hatte er nach 24 Jahren als Hauptamtler im Rettungsdienst und 18 Jahren als Geschäftsführer seine Ämter im DRK abgegeben.
Uwe Palmen wurde 61 Jahre alt.