Der gebürtige Mönchengladbacher, der in Köln und Tübingen Jura studierte, trat nach ersten beruflichen Stationen im damaligen Arbeits- und Sozialministerium in Düsseldorf sowie beim Landkreistag NRW 1965 in den Dienst der Kreisverwaltung Düren ein. Ein Jahr später wurde er vom Kreistag zum Kreisdirektor gewählt. 1981 stieg er zum Oberkreisdirektor auf. Damit war er nach damaligem Recht Chef der Kreisverwaltung und zugleich Leiter der Kreispolizeibehörde Düren. In dieser Position blieb er bis zu seinem Ruhestand 1997.
Eine besondere Herausforderung waren für Josef Hüttemann die Entwicklungen rund um die Braunkohletagebaue. Es ging ihm darum, einen bestmöglichen Ausgleich zwischen den energiewirtschaftlichen Interessen und den sozialen Belangen der Bevölkerung sowie dem Schutz der Umwelt zu finden. Zudem setzte sich Hüttemann besonders für die Berufsschulen, die Förderung des Tourismus in den Eifelgebieten und für den Öffentlichen Nahverkehr ein. Als einer der ersten Kreise in Deutschland hatte der Kreis Düren 1992 die Schienenstrecke Linnich-Jülich-Düren-Heimbach von der Deutschen Bahn übernommen.
Aber auch nach seiner Pensionierung blieb Josef Hüttemann engagiert und hatte weiter das Wohl der Allgemeinheit im Blick. So führte er Ehrenämter im Kirchenvorstand, im Eifelverein und im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Abtei Mariawald fühlte er sich als bekennender Katholik und über viele Jahre im Vorstand des Fördervereines verbunden.
Besondere Freude bereitete ihm der regelmäßige Besuch verschiedener Altenheime, um dort – unter anderem Klavier spielend und fröhlich singend – mit den Seniorinnen und Senioren schöne Stunden zu verbringen. Dass er anderen Menschen gerne Freude bereitete, zeigte auch sein Engagement während des Advents als Nikolaus im bischöflichen Ornat.
Josef Hüttemann war aber auch ein begeisterter Radwanderer. Dabei zog es ihn besonders gerne in die östlichen Bundesländer – auch in Erinnerung an die Verwaltungshilfe des Kreises Düren für den damaligen Landkreis Luckenwalde (Brandenburg) nach der Wiedervereinigung.
Noch im November vergangenen Jahres besuchte Josef Hüttemann das Pensionärstreffen in der Kreisverwaltung und sprach ein kurzes Grußwort an die ehemaligen Beschäftigten. „Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. „Josef Hüttmann wird uns als sehr professioneller und engagierter, aber vor allem auch als ein den Menschen zugewandter und dialog- sowie lösungsorientierter Verwaltungsleiter in Erinnerung bleiben.“