Geboren im niederländischen Roosendaal, studierte Peter Jansens Chemieingenieurwesen an der Technischen Universität Delft (Niederlande) und promovierte dort 1994 über ein industrielles Trennverfahren zur Ultrareinigung organischer Substanzen durch partielle Kristallisation von Schmelzen. Der 56-jährige Chemieingenieur verantwortet seit Jahresbeginn im Forschungszentrum Jülich das Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK), das Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) sowie das Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik (ZEA).
Jansens Karriere ist dadurch geprägt, dass er sich zwischen Forschungs-, Produktions- und Managementaufgaben hin und her bewegte, in allen Bereichen Kompetenzen erwarb und sie weiterentwickelte. So setzte Jansens zuerst seine wissenschaftliche Arbeit in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei „Shell International Chemicals“ in Amsterdam fort, um dann in Positionen als Prozessingenieur und schließlich als stellvertretender Leiter einer Chemiefabrik für die Produktion von Styrolmonomer und Propylenoxid in Singapur zu arbeiten.
Ein Ruf der Technischen Universität Delft führte ihn im Jahr 2000 zurück in die Niederlande. Zehn Jahre lang widmete Jansens sich dort der Forschung als Professor für Trenn- und Kristallisationstechnik. Er leitete das „Department for Process & Energy Technology“ und war wissenschaftlicher Direktor des „Delft Center for Sustainable Industrial Processes“.
Von 2008 an arbeitete Jansens beim niederländischen Chemiekonzern Royal DSM in Sittard in leitenden Positionen in Forschung, Innovationsmanagement und Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen produzierte bis vor kurzem Industriechemikalien und technische Kunststoffe, konzentriert sich aber inzwischen auf Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel. In den vergangenen zwei Jahren war Jansens dort als CEO von „Olatein“, einem Joint Venture von DSM und einer französischen Agro-Firma, verantwortlich für die Entwicklung, Konstruktion und Inbetriebnahme eines Verfahrens zur kommerziellen Herstellung von pflanzlichem Proteinisolat aus kaltgepresstem Rapskuchen.
Der neue Vorstand des Forschungszentrums bringt viel Erfahrung aus zahlreichen niederländischen, deutschen und europäischen Steuerungsgremien mit. Jansens war unter anderem Aufsichtsratsmitglied des „Institute for Sustainable Process Technology“, eine Organisation für gemeinsame Forschung zwischen Unternehmen und Hochschulen, Mitglied der GVC-Fachausschuss Kristallisation und Mitglied des Boards von SusChem, einer europäischen Technologie-Plattform für nachhaltige Chemie.
Im Jahr 2005 erhielt Peter Jansens den DECHEMA-Preis der deutschen Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie. Die Auszeichnung wurde ihm verliehen „für seine richtungsweisenden Arbeiten zur Kristallisation und Entwicklung integrierter Trennverfahren, die vom molekularen Verständnis bis zur Prozessauslegung reichen“. Er war zu diesem Zeitpunkt der erste ausländische Wissenschaftler, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.