„Nach verhaltenem Beginn nach der Wiedereröffnung sind wir endlich wieder in gutem Kontakt“, blickte Dorothée Schenk, Vorsitzende der Kleinen Händen, bei der Mitgliederversammlung zufrieden auf das abgelaufene Jahr zurück. Coronabedingt hat der Verein für „Kinder, Mütter und Väter in Notlagen“ erst im März sein „Kämmerchen“ wieder geöffnet – ohne Anmeldung. Hier können Kleidung und Spielwaren kostenlos mitgenommen, aber auch persönliche Anliegen und Notfälle vorgebracht werden. „Wir konnten Familien helfen, die wegen Krankheit oder plötzlicher Arbeitslosigkeit in Notsituationen gekommen sind, es konnte Frauen geholfen werden, die von ihren Männern verlassen, mit den Kindern mittellos beziehungsweise mit Schulden zurückgelassen wurden und Amtsvorgänge länger dauerten als das Geld reichte. Darüber hinaus erhielten Schwangere Unterstützung, die sie brauchten.“ Für diese sensiblen Ausnahmesituationen sei es gelungen, in der Geschäftsstelle im Kulturbahnhof endlich einen abgeschlossenen Raum für Gespräche mit der notwendigen Privatsphäre einzurichten.
Außerdem standen personelle Veränderungen an. Seit Gründung des Vereins „Kleine Hände“ vor 35 Jahren war Elisabeth Hartmann deren Schatzmeisterin. Sie hat vier Vorsitzende erlebt und ist 17 Mal wiedergewählt worden. Als „Gedächtnis des Vereins“ bezeichnete sie Vorsitzende Dorothée Schenk in ihren Dankesworten: „Immer gab es nur Lob für unsere Schatzmeisterin – nie wollte sie im Rampenlicht stehen. Sie war für die Zahlen und fürs Zahlen zuständig – zuverlässig, mit viel Wissen um die Familien und ihre Nöte, weil sie sie bis zur Stelle hinter dem Komma kannte.“ Jetzt hat Elisabeth Hartmann in ihrem 76. Lebensjahr die Geschäfte in die jüngeren Hände von Stefanie Walmrath gegeben.
Weitere Veränderungen im Vorstand kündigen sich an. Damit der Verein eine Perspektive hat, muss er sich verjüngen, ist der Vorstand überzeugt. Im elften Amtsjahr wird Dorothée Schenk das Amt der Vorsitzenden abgeben. „Ich bin sehr froh, dass ich nach intensiver und langer Suche in Verena Heinen eine Nachfolgerin gefunden habe, die mit ebenso viel Sachverstand wie Herz die Aufgabe angehen wird.“ Schon im vergangenen Jahr seien sie als „Tandem“ unterwegs gewesen. Jetzt wurde Verena Heinen neben Nicola Wenzl als Stellvertreterinnen gewählt. So werde eine geregelte Übergabe erfolgen, die allen wichtig sei. Im kommenden November, so wird angekündigt, werde Schenk dann in das Amt der Stellvertreterin wechseln, während Verena Heinen den Vorsitz übernehme. „Das garantiert Kontinuität wie einen Neuanfang.“ So sei es in der jüngsten Mitgliederversammlung vorgestellt und mit positivem Votum beschlossen worden.
Besonders sei „alle Jahre wieder“ die Wunschsterne-Aktion. „Auch hier merken wir, dass die „Kleinen Hände“ zurück sind. Rund 100 Kinder und Jugendliche haben wir beschenken können“, im vergangenen Jahr war es die Hälfte gewesen. Neben dem traditionellen Standort Technologie-Zentrum Jülich – im 11. Jahr – unterstützte diesmal auch die Nordapotheke in ihrem Jubiläumsjahr mit einem Wunschbaum. Dass alle Kinder auch ihre Geschenke bekamen, dafür sorgte der Nikolaus, der im Jülicher Land die Familien besuchte und dafür mancherorts mit Keksen, selbstgemalten Bildern und Gedichten begrüßt wurde.