Start Stadtteile Jülich „Ich habe es nie bereut“

„Ich habe es nie bereut“

„54, 74....“ Schon die Sportfreunde Stiller besangen diese Jahre – und auch für Heinz Osenberg ist das Jahr 1954 ein ganz besonderes. Der leidenschaftliche Fußballer feiert am 13. Juli seinen 80. Geburtstag. Der HERZOG gratuliert und hat gemeinsam mit dem dreimaligen Amateurmeister ein wenig in die Vergangenheit geblickt.

283
0
TEILEN
Heinz Osenberg. Foto: Britta Sylvester
- Anzeige -

Gleich das allererste, was Heinz Osenberg zum Thema Fußball einfällt, ist der 1. Juli 1954: „An diesem Tag war ich wohl der glücklichste Junge in ganz Hückelhoven!“ Noch bei der Erinnerung daran leuchten seine Augen. An diesem ersten Juli wurde der damals noch neunjährige Heinz Vereinsmitglied bei Borussia Hückelhoven. Dieser ersten Station sollten viele weitere folgen, darunter Schwarz-Weiß Titz, der SV Setterich, Alemannia Aachen – damals übrigens Vizemeister und zwar in der Bundesliga! – und eben der SC Jülich 1910. An diesem Verein hängt bis heute sein Herz. „Seit neuestem bin ich sogar Ehrenmitglied“, schmunzelt Osenberg.

Er sei von diesem Club „immer angetan“ gewesen, doch zunächst blieb er der Hückelhovener Borussia treu. Doch immer wieder, auch während des Wehrdienstes in Gerolstein, begegnete Heinz Osenberg Jülicher Fußballern, die ihn fragen, ob er nicht zu ihnen wechseln wollte. Anfang der 1960er Jahre schließlich, die „10er“ waren gerade im Aufwind, wechselte der Außenverteidiger die Vereinsfarben. „Das habe ich nie bereut, ich habe viele Freunde in Jülich gefunden“, so Osenbergs Resümee. Nicht nur fußballerisch wurde aus ihm ein Herzogstädter, auch räumlich rückte er näher an Jülich heran. Zunächst ließ sich Osenberg in Niedermerz nieder. Dort bekam er eines Tages vom Besuch des Alemannia Obmanns Karl Honnef, der ihn einlud, ein Alemanne zu werden. Zwei Jahre lang spielte Osenberg tatsächlich auch am Tivoli.

Diesen Pokal hat Osenberg tatsächlich nicht mit den 10er errungen, er ist vielmehr ein Geschenk seiner Sparkassen-Hobbymannschaft. Foto: Britta Sylvester
- Anzeige -

Doch die ganz großen Erfolge feierte Heinz Osenberg mit „seinem“ SC Jülich 1910 e.V. – drei Mal wurden Osenberg und seine Mannschaftskollegen unter ihrem Trainer Martin Luppen deutscher Amateurmeister. Die zweite Meisterschaft hätte Verteidiger Osenberg beinahe versäumt. Ein Muskelbündelriss, ausgerechnet im rechten Oberschenkel, hätte ihn um ein Haar auf die Bank gezwungen. Ein fachkundiger holländischer Masseur in Diensten von Roda Kerkrade half ihm rechtzeitig wieder auf die Füße und mit „ein bisschen Zähne zusammenbeißen“ ging es. Und so gehörte eine seiner ganz großen Erinnerungen eben jener Meisterfeier. „Um 15 Uhr sind wir in die offenen Wagen eingestiegen und losgefahren. Und die Glocken haben geläutet. Das war so ein toller Moment, ich bin heute noch ergriffen, wenn ich daran denke“, berichtet Heinz Osenberg und scheint diesen Tag förmlich noch einmal zu erleben.

Auch „böse Zeiten und große Häme“, den Zwangsabstieg und den Verlust beinahe aller Spieler hat Osenberg mit dem SC Jülich durchgemacht – treu geblieben sind sie sich bis heute, denn „Ich habe mit dem Verein so viel Freude gehabt, da muss man was zurückgeben.“

Ob er das kommende Spiel gegen den großen FC Bayern in „seinem“ Stadion verfolgen wird? Osenberg muss lachen, was für eine Frage! Selbstverständlich wird er. „Wir sind schließlich Bayern-Fans“, grinst Osenberg und seine Frau ergänzt, dass sich diese Begeisterung vor allem auf das Bundesland beziehe.

Der letzte eigene Einsatz auf dem Rasen liegt übrigens erst fünf Jahre zurück – damals lief Heinz Osenberg noch einmal für die Mannschaft seines alten Arbeitgebers, der Sparkasse Düren, auf. Der Fußball hat ihn eben irgendwie immer begleitet, auch im Berufsleben.


§ 1 Der Kommentar entspricht im Printprodukt dem Leserbrief. Erwartet wird, dass die Schreiber von Kommentaren diese mit ihren Klarnamen unterzeichnen.
§ 2 Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.
§ 3 Eine Veröffentlichung wird verweigert, wenn der Schreiber nicht zu identifizieren ist und sich aus der Veröffentlichung des Kommentares aus den §§< 824 BGB (Kreditgefährdung) und 186 StGB (üble Nachrede) ergibt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here