Prof. Astrid Lambrecht (56) leitet seit dem heutigen Dienstag, 1. August 2023, die Geschicke des Forschungszentrums Jülich. Sie wurde für fünf Jahre bestellt und folgt auf Prof. Wolfgang Marquardt, der das Zentrum seit 2014 neun Jahre führte. Lambrecht ist bereits seit 2021 Mitglied des Jülicher Vorstands. „Ich freue mich sehr auf diese herausfordernde Aufgabe und bin davon überzeugt, dass das Forschungszentrum Jülich eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat“, so Lambrecht.
In ihrer neuen Funktion will Lambrecht einen starken Fokus auf Weiterentwicklung und Modernisierung setzen. „Wir sind bereits heute mit unseren strategischen Forschungsthemen Energie, Information und nachhaltige Bioökonomie gut positioniert. Wissenschaftliche Exzellenz bestmöglich zu unterstützen, ist unser gemeinsames Ziel am Forschungszentrum. Mit den Kernprozessen Forschung und Innovation leistet Jülich einen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Zukunftsthemen wie Energiewende und Digitalisierung. Hierzu werden wir noch stärker mit Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten – in der Region, national und international.“
Als Vorstandsvorsitzende will Astrid Lambrecht die Zusammenarbeit und den Austausch nach innen und außen intensivieren. „Ich erlebe hier im Zentrum sehr viel Wissen, Kompetenz und Motivation, die wir in die kollegiale Zusammenarbeit und die Kooperation mit externen Partnern einbringen können.“ Dabei sei ihr offene Kommunikation wichtig: „Denn Forschung braucht intern wie extern den lebendigen Austausch, um erfolgreich zu sein – vertrauensvoll und transparent.“
Trotz aller Stärken müsse sich das Forschungszentrum Jülich kontinuierlich weiterentwickeln, so Lambrecht. „Wir wollen auch in Zukunft ein starker Player in der nationalen und internationalen Wissenschaftslandschaft bleiben. Deshalb geht es mir darum, so viel Raum wie möglich für Forschung, Kreativität und Innovation zu schaffen.“
Stefan Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Forschungszentrums Jülich, freut sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Frau Lambrecht in der neuen Rolle als Vorstandsvorsitzende: „Als Vorsitzender des Aufsichtsrats freue ich mich sehr, dass wir Frau Prof. Lambrecht dafür gewinnen konnten, das Zentrum als Vorsitzende des Vorstands in die Zukunft zu führen. Das Forschungszentrum Jülich hat alle Voraussetzungen, um hervorragende Lösungsbeiträge zu den großen und drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu leisten. Ich weiß das Zentrum bei Frau Lambrecht in guten Händen und biete ihr gerne die Unterstützung des Aufsichtrats bei allen anstehenden Aufgaben an.“
„Mit Astrid Lambrecht gewinnt das Forschungszentrum Jülich eine herausragende Forscherin und eine erfahrene Wissenschaftsmanagerin als Vorstandsvorsitzende. Als Mitglied des Vorstands seit 2021 ist sie mit dem FZJ bereits sehr gut vertraut. Durch ihre langjährige Erfahrung in verschiedenen Leitungspositionen am Centre national de la recherche scientifique in Paris kennt sie sich auf dem europäischen Forschungsparkett hervorragend aus“, sagt Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler. „Durch diese besondere Kombination aus Innen- und Außenperspektive wird Astrid Lambrecht neue Impulse setzen und das Forschungszentrum Jülich erfolgreich weiterentwickeln. Ich wünsche ihr für die neuen, spannenden Aufgaben an einem unserer größten Helmholtz-Zentren alles Gute sowie eine glückliche Hand und freue mich auf unsere Zusammenarbeit.“
Astrid Lambrecht, 1967 in Mülheim an der Ruhr geboren, studierte Physik in Essen und London und wurde 1995 am Forschungsinstitut Laboratoire Kastler Brossel (LKB) in Paris promoviert. 2002 habilitierte sich Lambrecht an der Pariser Universität Pierre und Marie Curie. Ihr Forschungsgebiet ist die Quantenphysik.
Vor ihrem Wechsel an das Forschungszentrum leitete Astrid Lambrecht ab 2018 den wissenschaftlichen Geschäftsbereich Physik am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung, dem Centre national de la recherche scientifique (CNRS), in Paris. Die neue Jülicher Vorstandsvorsitzende sammelte viel Erfahrung in zahlreichen internationalen Wissenschaftsorganisationen und brachte ihre Expertise auch in Politikberatung über das französische Parlamentarische Büro für wissenschaftliche und technologische Bewertung (OPECST) ein. Lambrecht ist Mitglied des Aufsichtsrats der französischen Forschungseinrichtung CEA.
Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie 2019 den französischen Verdienstorden der Ehrenlegion.