Im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftsfreiheit und Verantwortung der Forschung soll die Kommission für Ethik (KEF) in der Forschung Hilfe durch Beratung und Beurteilung ethischer und sicherheitsrelevanter Aspekte von Forschungsprojekten gewährleisten. Prof. Dieter Sturma leitet seit 2009 das Jülicher Institut für Ethik in den Neurowissenschaften. Zu seinem Stellvertreter wurde Prof. Bert Heinrichs gewählt, der ebenfalls am Institut für Ethik in den Neurowissenschaften arbeitet.
So soll die KEF Mitarbeitende beraten und Empfehlungen abgeben, wenn bei einem geplanten Forschungsprojekt erhebliche Bedenken oder Risiken für Menschenwürde, Leben, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder Umwelt bestehen oder im Verlauf des Vorhabens erkennbar werden. Gleiches gilt, wenn das Projekt die Gefahr birgt, dass Ergebnisse nicht nur für friedliche Zwecke genutzt werden und sich hieraus sicherheitsrelevante Risiken ergeben könnten. Dies ist besonders bei wissenschaftlichen Arbeiten der Fall, die Wissen, Produkte oder Technologien hervorbringen könnten, die unmittelbar von Dritten missbraucht werden können.
„In der Forschungsethik geht es im Wesentlichen um die normative Gestaltung wissenschaftlicher Praxis. Entsprechend hat die KEF keine Kontrollfunktionen im engeren Sinne. Diese werden von den zuständigen Ethikkommissionen der Partneruniversitäten und des Landes sowie den Vertrauenspersonen des Forschungszentrums wahrgenommen“, erläutert Dieter Sturma die Grundidee des neuen Gremiums. Das gilt für ethische Fragen wie etwa den Einsatz von Probanden, menschlichem Probenmaterial oder Versuchstieren.
Das Jülicher Institut für Ethik in den Neurowissenschaften analysiert in einer Reihe von interdisziplinär angelegten Projekten neurowissenschaftliche Erkenntnisse aus den Perspektiven der Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes und Ethik.