Seit Gründung der FH Aachen 1971 arbeitete Prof. Buchkremer an der Hochschule – er ist also ein echtes FH-Original. Vor, während und nach seiner 14-jährigen Amtszeit als Rektor der FH Aachen prägte er die Hochschule ungemein. So ermöglichte er noch vor rund zehn Jahren den Neubau des Campus Jülich, baute die internationalen Beziehungen vor allem durch seine Zeit als Direktor des Freshman-Institutes aus, und auch die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge fiel in seine Amtszeit.
Der Physiker studierte zu Beginn an der Universität zu Köln und setzte sein Studium an der RWTH Aachen fort. Nach bestandener Diplomprüfung wurde er am dortigen Institut für Straßenwesen wissenschaftlicher Mitarbeiter. Weiter führte sein Weg zum Institut für Reaktorsicherheit der Kernforschungsanlage (KFA) Jülich. Mit Gründung der FH Aachen kam Prof. Buchkremer 1971 zum Fachbereich Physikalische Technik, er lehrte Neutronen- und Atomphysik. Doch Prof. Buchkremer war und ist nie „nur“ Physiker gewesen – er bildete sich ständig weiter und gab zahlreiche Seminare in allgemeinbildenden Fächern wie „Literatur“, „Umwelt und Gesundheit“ oder „Religion“.
Der Professor mischte schon damals kräftig in hochschulpolitischen Belangen mit, wurde 1986 Abteilungssprecher „seines“ Standortes Jülich und schließlich am 1. März 1991 Rektor der FH Aachen. Zu Beginn seiner Amtszeit sorgte Buchkremer dafür, dass die Hochschule an der Eupener Straße expandieren konnte, und die notwendige Weiterentwicklung Jülichs wäre ohne ihn so sicherlich nicht möglich gewesen. Er hat schon früh die Notwendigkeit des Blickes über den Tellerrand verstanden und beherzt umgesetzt: Die Internationalisierung der Hochschule war für ihn von hoher Bedeutung. So blieb er auch nach seiner Pensionierung der FH noch lange als Direktor des Freshman-Institutes erhalten.
Seine Taten spiegeln sich auch in Prof. Buchkremers Wesen wider: Er ist jemand, der nur zufrieden ist, wenn es weitergeht, einer, der wirklich „gerne Fakten schafft“, der bisweilen aber auch „einen Streit nicht um jeden Preis vermeidet“. Beispiellos seine Hartnäckigkeit, sein Erfindungsreichtum und sein gekonnter Umgang mit Schwierigkeiten, die ihn immer eher anspornten denn entmutigten. Ein bemerkenswerter ehemaliger Rektor, irgendwie uneitel, immer aufmerksam, mitunter polarisierend, immer eine bemerkenswerte Persönlichkeit.