„Heute bei uns, Herr Bischof“, lautete das Motto der Gesprächsrunde zwischen dem Aachener Bischof und dreizehn Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Gymnasiums Haus Overbach, die ihre vorab vorbereiteten Fragen im Laufe eines tiefgründigen Gesprächs diskutieren konnten. Innerhalb der Teilnehmergruppe reichte die Bandbreite von aktiven Gemeindemitgliedern bis hin zu Kirchenskeptikern, was den Austausch umso facettenreicher gestaltete.
Sogenannte „heiße Eisen“ wie die Rolle der Frauen in der Kirche, die Frage nach dem Priesterzölibat oder der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare waren ebenso Thema wie die Frage, welche Rolle das Gebet im Alltagsleben der Jugendlichen spielt oder wie neue Gemeindeformen aussehen könnten.
Bischof Dieser räumte dabei ein, dass sich gerade im Bereich der Sexualmoral eine Reihe drängender Fragen stellten, bei denen sich die Kirche in einem wichtigen Lernprozess befände, der auch nach neuen Antworten verlange und sich an einer fruchtbaren Verbindung von theologischer Lehre und gelebter Seelsorge orientiere müsse.
Diese Offenheit und Ehrlichkeit waren es, die die Jugendlichen ebenso wie die authentischen Bekenntnisse des Bischofs zu seinem eigenen Glauben beeindruckten. Auch wurde die Bedeutsamkeit der jungen Menschen für die Zukunft der Kirche – auch im Bistum Aachen – hervorgehoben.
Als in der Abschlussrunde eine Schülerin feststellte, dass der Austausch viele neue Fragen und Gedanken in ihr geweckt habe, und auch die übrigen Teilnehmer dem zustimmten, lud Bischof Dieser die Schülerinnen und Schüler kurzerhand zu einem erneuten Gespräch nach Aachen ein. Ein Angebot, das sie gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Marco Maria Emunds sehr gerne annehmen werden.