Ich habe Guido Tirtey schon lange gehört, bevor ich ihn erstmals gesehen habe. 2001, als ich stolz vor meinem noch ziemlich unfertigen Eigenheim in Lich-Steinstrass stand, kam eine Harley Davidson lautstark frühzeitig bemerkbar in meine kleine Straße gefahren und hielt nach einer Extrarunde durch den Wendekreis vor meinen Füßen. Helm ab, Guido Tirtey strahlt mich fröhlich an – mein Nachbar stellt sich vor.
Sofort zeigt sich eine seiner herausstechenden Charaktereigenschaften: Er sieht, wo Hilfe gebraucht wird und macht nicht nur Vorschläge, sondern packt auch selbst an. Die Auswahl des passenden Holzes für unsere Terrasse und auch die Anlieferung überwachte er dann selbst.
Noch heute fährt Guido übrigens diese Harley, jetzt bereits seit 22 Jahren. Ein wichtiger Treffpunkt ist für ihn das jährliche Harley Treffen in Rüdesheim. Aber auch Tochter Mia kommt schon in den Genuss kleinerer Spritztouren. Denn heute ist Guido auch ein echter Familienmensch. Mit seiner Lebensgefährtin Yvonne freut er sich auf die Geburt des zweiten Kindes noch im September. Guido Tirtey, vielen als „TY“ bekannt, so auch sein amtliches Kennzeichen, sagt selber von sich, er sei „angekommen“.
Guido brettert nicht nur mit seiner Harley, auch beruflich geht bei ihm alles um die verschiedenen Bretter. Er ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, macht seine Ausbildung in Aldenhoven bei Holz Peters. Damals führt sein Vater gemeinsam mit einem Partner ein erfolgreiches Holzunternehmen in Ederen. Als es zur Trennung der beiden Geschäftsführer kommt, ergibt sich für Guido die tolle Chance, gemeinsam mit seinem Vater die Firma Holz Tirtey in Jülich aufzubauen. Guido bewährt sich, beweist, dass er kein Brett vor dem Kopf hat und wird nach nur einem Jahr Anleitung 2007 geschäftsführender Gesellschafter. Noch heute steht ihm sein Vater, inzwischen bereits 78 Jahre alt, gern und tatkräftig zur Seite und hilft nicht nur mit seinen reichen Erfahrungen, sondern fährt auch nach wie vor mit dem Anhänger Lieferungen aus. Holz Tirtey hat sich zu einem soliden mittelständischen Unternehmen in Jülich etabliert und beschäftigt heute 10 Mitarbeiter in Festanstellung.
Kein Wunder, dass der Event Manager der Neusser Skihalle, Hauke Bochem, auf Guido zukommt, um die Holzhacker-Meisterschaft in Jülich zu etablieren. Holz Tirtey ist gerne bereit, als Hauptsponsor dieses Familienevent für Jülich möglich zu machen und Guido hilft, wo er kann, auch bei der Organisation der rund um gelungenen Premiere 2015, sodass am 20.08.2016 die zweite Holzhacker-Meisterschaft wieder in Jülich, diesmal auf dem Schlossplatz, ausgetragen werden konnte.
Auch eine Auswahl von gut trainierten Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft CCKG stellte sich wieder der Herausforderung. Genau wie das Team Irish Pub rund um Ross Lynch.
Es gibt wenige Menschen in und um Jülich, die Guido Tirtey nicht kennen. Er ist aktiv und engagiert bei unzähligen Initiativen und Vereinen. Auch die Kultur liegt ihm am Herzen, daher trifft man Guido auch häufig im Jülicher Kulturbahnhof, dem er als Mitglied des Fördervereins Kultur im Bahnhof e.V. auch angehört.
Seit über 30 Jahren ist er Mitglied bei den Lich-Steinstraßer Maiblömchen. Der Karneval wurde ihm in die Wiege gelegt und das gibt Guido auch gern an seine Tochter weiter, die bereits am Tag ihrer Geburt Mitglied der KG wurde. 2010 war er Bauer im damaligen Dreigestirn und in der aktuellen Session ist Guido erneut Teil des Dreigestirns, diesmal als Prinz. Eine große Tragödie überschattet leider diese Session, da Jungfrau „Franzi“ im Juni unerwartet starb und eine quasi nicht füllbare Lücke reißt.
Aber es zeichnet Guido Tirtey aus, sich in dieser traurigen Situation nicht zu verkriechen, sondern gemeinsam mit allen Kräften die Situation anzunehmen und die Session trotzdem anzugehen.
Senator ist Guido nicht nur in Steinstraß, sondern auch noch bei den beiden traditionsreichen Jülicher KGs Ulk und Rurblümchen.
Und Karneval feiert er nicht nur mit seinen KGs, sondern auch mit den Pänz mit Hätz. Dieser gemeinnützige Verein für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistigen und körperlichen Behinderungen aus dem Großraum Düren und Jülich hat es sich zum Ziel gesetzt, für Personen dieses Personenkreises vielfältige Freizeitangebote zu gestalten und miteinander zu erleben. Seit vier Jahren ist Guido bei den Pänz mit Hätz aktiv, begleitet gerne die monatlich stattfindenden Ausflüge, zum Beispiel zu einem Spiel des 1. FC Köln.
Vor allem aber organisiert er die Teilnahme der Pänz am Rosenmontagszug in Lich-Steinstrass.
Guido Tirteys Augen glänzen, als er von der vorurteilsfreien Dankbarkeit und ehrlichen Freude der Pänz mit Hätz schwärmt, der Herzlichkeit und Liebe, die sie zurückgeben.
Ins Stadion zu seinem FC fährt Guido auch mit dem FC-Fanclub Lich-Steinstraß. Immerhin einer der zweitältesten aktiven Fanclubs des FC. Laut Guido handelt es sich um einen typischen Dorfverein, der vor allem die Spiele gemeinsam schaut und auch sonst aktiv zum Beispiel bei Dorffesten teilnimmt.
Lich-Steinstraß zeichnet sich durch eine sehr aktive Vereinskultur aus und Guido nimmt dies ernst, auch durch aktive Mitgliedschaft beim Schützenverein und beim FC Germania sowie beim Kegelclub „Brave Jungs“, dem er auch bereits seit 32 Jahren angehört.
Ein braver Jung,
ich denke, das ist er.