Matthias Hellmann waren Qualität und Engagement wichtig. Er war einer, dem Verantwortung angetragen wurde, der sie annahm und sich seinen Aufgaben beständig widmete. Das galt für den Beruf wie fürs Ehrenamt.
„Feinkost Hellmann“ hatte Tradition in Jülich: In dritter Generation lernte Matthias Hellmann im elterlichen Betrieb das Kaufmanns-Handwerk. Früh engagierte sich der Unternehmersohn über die eigene Firmenführung hinaus: 1964 gehörte Matthias Hellmann mit Egbert Samans und Heinrich Röttgen-Burtscheid zu den Gründungsmitglied der Jülicher Werbegemeinschaft.
Daneben war er Sportsmann: Schon als 13-jähriger war er beim SC Jülich 1910/97 in die Jugendmannschaft eingetreten und blieb dem Verein treu. 1968 wählten die Mitglieder ihn zum 1. Vorsitzenden, ein Amt, dass er 22 Jahre innehatte. Unter seinem Vorsitz fuhren die „Zehner“ ihre großen Erfolge ein: Die dreifache Fußballamateurmeisterschaft, Erfolge in der Amateuroberliga Nordrhein und im DFB-Vereinspokal. Zum 101-jährigen Jubiläum des SC Jülich 1910/97 gab Matthias Hellmann die Anekdote zum besten, wie er zu Fuß und mit dem Fahrrad, aber auch dem Pferdefuhrwerk, mit der ersten Mannschaft die Spielfelder in den umliegenden Ortschaften Koslar, Broich, Körrenzig und Altdorf anfuhr. „Wir saßen auf der Ladefläche eines Lasters und fühlten uns wie die Nationalmannschaft,“ erzählt er zu diesem Anlass.
Erzähltalent, Wortwitz, Schlagfertigkeit gehörten zu seinen Tugenden, wie die KG Ulk Jülich schreibt. „Mättes“, wie ihn seine Freunde nannten, wurde 1958 in den kleinen Rat der KG Ulk Jülich aufgenommen und übernahm ab 1972 für 30 Jahre den Präsidentensitz. Als er 2002 das Amt an Jörg Bücher übergab, ernannte die Gesellschaft ihn zum Ehrenvorsitzenden. Hier gaben sich die Generationen die Hände – etwas, das die Präsidentschaft von Matthias Hellmann offenbar auszeichnete. Dieses Verbindende schilderte Axel Fuchs, damals wie heute nicht nur Ulk-Mitglied, sondern auch CCKG-Präsident, 2012 zum 111-Jubiläum der KG Ulk: Matthias Hellman habe gegenüber den Karnevalspunkern nicht die Nase gerümpft, sondern habe ihn zum Präsidentenkölsch an die Theke gebeten. Auf die Frage nach dem „warum?“ habe er mit diversen „Halbsätzen“, aber letztlich eindeutig geantwortet, weil in der Jugend die Zukunft liege.
Matthias Hellmann ist im engsten Familienkreis beigesetzt worden.