Start Magazin Kunst & Design Untersuchungsfall „Rubens“

Untersuchungsfall „Rubens“

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Kirchen sind keine Museen, aber nicht selten beherbergen sie Kunstwerke musealer Qualität. Um ein solches handelt es sich unzweifelhaft bei dem Gemälde „Kreuzigung Petri“ von Peter Paul Rubens (1577–1640) in der Pfarrkirche St. Peter in Köln. Es war ursprünglich Teil des Hochaltars, der von der Kölner Familie Jabach gestiftet worden war. 1642 war das monumentale Gemälde in Köln angekommen. Es gilt als das letzte Werk des bedeutenden Barockmalers.

Rubens hatte seine Kindheit in Köln verbracht, was dem Auftrag für den Künstler eine besondere Bedeutung verliehen haben wird. Ohne rahmenden Altaraufbau hängt es heute an der Ostwand des südlichen Seitenschiffs. Das über drei Meter hohe und über zwei Meter breite Gemälde in Öl auf Leinwand zeigt in äußerst dramatisierter Form die Kreuzigung des Apostels Petrus. Fünf Schergen sind dabei, Petrus auf dem Kopf stehend an das Kreuz zu nageln. Sein rechter Fuß ist bereits von einem großen Nagel durchstoßen, während einer der Schergen gerade Schwung holt, um mit dem Hammer auch den linken Fuß mit einem Nagel zu durchschlagen.

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Mikrobakterieller Befall an Ausstattungstücken der Kirche St. Peter bildeten den Anlass zu einer genaueren Untersuchung des Gemäldes von Rubens und eine anschließende Restaurierung. In enger Abstimmung zwischen LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und dem Erzbistum Köln erwuchs daraus ein spannendes Projekt, das mit der vorliegenden Publikation umfassend und vorbildlich dokumentiert wird. Das gediegen ausgestattete Buch ist in der renommierten Reihe der „Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege“ als 86. Band erschienen und sei allen empfohlen, die tiefer in die frühneuzeitliche Kunst- und Kulturgeschichte des niederrheinisch-niederländischen Raumes einsteigen möchten.

BUCHINFORMATION
Anna Pawlik und Marc Peez (Schriftleitung): Die Kreuzigung Petri von Rubens. The Crucifixion of Saint Peter by Rubens ǀ München/Berlin: Deutscher Kunstverlag 2022 ǀ 256 Seiten ǀ ISBN: 978-3-422-98952-8 ǀ 48,- Euro

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Guido von Büren
Eine echte Muttkrat und mit unbändiger Leidenschaft für Geschichte und Geschichten, Kurator mit Heiligem Geist, manchmal auch Wilhelm V., Referent, Rezensent, Herausgeber und Schriftleiter von Publikationen, Mitarbeiter des Museums Zitadelle und weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkannter Historiker, deswegen auch Vorsitzender der renommierten Wartburg-Gesellschaft

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