„Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten, dass Sie bald sterben müssten?“ Eine Frage, die zum Nachdenken anregt. In Adam Silveras Roman „Am Ende sterben wir sowieso“ müssen sich die Protagonisten Mateo und Rufus dieser Frage stellen. Denn sie werden heute sterben. Wenn der Todesbote anruft, ist das Lebensende in greifbarer Nähe.Mateo und Rufus sind zu Beginn der Geschichte Fremde. Doch sie verbindet ein gemeinsames Schicksal. In den nächsten 24 Stunden werden die Jungen sterben. Für sie zählt nur noch eins: Ihren letzten Tag auf Erden zu ihrem besten zu machen.Es ist eine Geschichte von Leben, Familie und Liebe. Aber auch von Tod, Angst und Einsamkeit. Adam Silvera balanciert diese schweren Themen gekonnt. Er gibt seinen beiden Protagonisten den Raum, ihre Sicht auf die Dinge auszusprechen und ihren Emotionen freien Lauf zu lassen.
Zwischendurch melden sich scheinbar unwichtige Nebencharaktere zu Wort. Sie zeigen die durch den Tod vereinnahmte Welt. Die Normalität des Lebens, obwohl auch sie am nächsten Morgen den Anruf vom Todesboten erhalten könnten. Diese traurige Erkenntnis, dass keiner dem Tod entkommen kann, lässt den Leser mit allen Charakteren bis zum Schluss mitfiebern. Es bleibt die Hoffnung, dass Mateo und Rufus ihrem Schicksal doch entgehen können.Die Geschichte von Mateo und Rufus lebt weiter, auch wenn die letzte Seite des Romans längst gelesen ist. Es sind die existentiellen Fragen, die Silvera stellt, welche im Kopf bleiben: Was würde ich tun, wenn ich jeden Tag sterben könnte? Und die damit einhergehende Antwort: Das Leben so zu leben, als wäre es der letzte Tag.
BUCHINFORMATiON
Adam Silvera: Am Ende sterben wir sowieso | Taschenbuch |336 Seiten | Arctis Verlag | ISBN: 978-3-03880-203-7 | 12 Euro