Ein ehrliches Buch über das Altern, das Mut macht. So sagt es der Klappentext, und es stimmt. Auf etwas über 100 Seiten dreht sich alles um das Älterwerden und Ältersein. Im Schönen und im nicht ganz so Schönen. Ein größtenteils schlaues kleines Büchlein voller Zitate und Erinnerungen an ein erfülltes Leben. Ein bisschen wie ein Buch lesen und gleich zwei Dutzend bekommen. Man fühlt sich nur ein ganz wenig klein und ungebildet.
Der Einstieg ins Buch ist indes wirklich wunderbar. Elke Heidenreich startet mit einer Kurzbeschreibung ihres Lebens. Das gleiche Leben, aber aus zwei entgegengesetzten Perspektiven, und gleich wird klar: Ja wirklich, vieles hängt davon ab, ob man Optimist oder Pessimist ist. Ist das berühmte Glas halbvoll oder halbleer. Die Autorin schlägt sich lieber auf die optimistische Seite des Lebens – zumindest größtenteils. Von allem zu viel und doch noch nicht genug. Dem Leben noch etwas abringen, aber sich nicht jünger machen. Die Angst vor dem Tod schwingt immer etwas mit, aber eher vor dem Tod der anderen. Nach dem eigenen ist’s einem schließlich auch egal. An vielen Stellen stimmen wir überein, an manchen Stellen möchte man aber auch laut protestieren. Ansichten ändern sich eben auch über die Generationen.
So oder so: unbedingt lesen.
BUCHINFORMATiON
Elke Heidenreich: Altern | geb. 112 S. | Hanser Verlag Berlin, 2024 | ISBN 978-3-446-27964-3 | 20 Euro