Düren zum Ende des zweiten Weltkriegs. Während eines Bombenangriffs wird ein Güterzug mit Kohle und Wasser versorgt. Die Wachmannschaften geraten in Panik, und zwei Zwangsarbeiter schaffen es irgendwie zu verschwinden und die legendären Kisten mit Rommels Gold in der Nähe des Dürener Bahnhofs zu vergraben. Die Schatzkarte der beiden mit dem Versteck von Rommels Gold– 70 Jahre aufbewahrt – führt eine kleine Gruppe Polen ins Rheinland.
Alles, was sich dann im Kriminalroman von Olaf Müller rund um den Bahnhof abspielt, ist geprägt von Habgier, Mord, Totschlag. Wie immer gibt es die Guten neben den Bösen. „Gier frisst Hirn“ trifft hier ausnahmslos zu, auf die Kleinkriminellen aus Aachen, die lokale Mafia aus der Pizzeria und die Bosse im Hintergrund in Süditalien. Und dann kommt noch ganz diffus der Mossad aufs Parkett. Ausflüge nach Maastricht und an die Rurtalsperre runden den Bezug zur Euregio ab. In boulevardblattreißerischer Sprache werden Szenen und Situationen geschildert, die fast schon zu lebensecht sind. Das Ermittlerpärchen könnte mit den bedienten Klischees fast aus einem Tatort stammen. Er altgedienter Kommissar und sie Deutsche italienischer Eltern ergänzen sich in Gedanken und Handlungen. Mafia – italienisch sprechende Kommissarin – you got me?
Am Ende des Buches fühlte ich mich wie in einem Quentin Tarantino Drehbuch. Mit vielen düsteren Szenen, absurden Situationen und ironischen Dialogen und Handlungen. Ich mag einige Filme von Tarantino, nicht alle, und so ist es auch mit diesem Buch.
BUCHINFORMATION
Olaf Müller: Rommels Gold | 279 Seiten | Gmeiner Verlag | ISBN 978-3-8392-0188-6 | 13,- Euro