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Mit Herzblut für die Sales-Geschichte

Die Joseph-Kuhl-Gesellschaft kann ein weiteres Büchlein ins Regal stellen. In der „kleinen Schriftenreihe“ erschien jüngst Nummer 32. Autor Uwe Cormann stellte sein Werk in der Kirche St. Franz von Sales selbst vor.

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Uwe Cormann (r) stellte mit Günter Bers (l) das neue Buch der Joseph-Kuhl-Gesellschaft. Foto: Britta Sylvester
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Die Wahl des Ortes ist kein Zufall, trägt das schmale gelbe Buch doch den Titel „Die katholische Pfarre St. Franz Sales in Jülich-Nord – Die Geschichte einer Pfarrei in Zeiten des Umbruchs“. Nun könnte man sich fragen, wie eine Gesellschaft die sich der „Geschichte der Stadt Jülich und des Jülicher Landes“ verschrieben hat, dazu kommt, ausgerechnet dieses Gotteshaus zu wählen und es in aller Ausführlichkeit zu beleuchten. Die Antwort liefert Gastgeber Günter Bers als Vorsitzender der Joseph-Kuhl-Gesellschaft gleich selbst: „“Es ist besonders interessant, diese junge Pfarre historisch zu betrachten, die nur 50 Jahre alt ist, aber trotz ihres jungen Alters bereits wieder Geschichte geworden ist.“

Die Beweggründe des Autors mögen ein wenig anders gewesen sein, ist es doch „seine“ Pfarre, über die er schrieb. Und so ist Uwe Cormann während der Vorstellung seines Werks deutlich anzumerken, wie sehr ihm St. Franz Sales am Herzen liegt. Mit viel Liebe zum Detail und einem großen Zeitaufwand, für den er seiner Frau sowohl im Vorwort als auch einführend noch einmal Danke sagt, ist ein umfassendes Bild der Saleskirche entstanden. Cormann las ganze Passagen vor – so erfuhren die vielköpfig erschienen Zuhörerinnen und Zuhörer, wie lange es dauerte, bis die von der Linnicher Firma Oidtmann gestalteten Fenster eingesetzt waren. Welch besondere Bedeutung die oktagonale Form der Kirche hat und dass es heftige Diskussionen um die Frage „Mehrzweckbau oder nur Kirche?“ innerhalb der Gemeinde gab, erläuterte Uwe Cormann ebenfalls. Dass das schlichte Altarkreuz einst an der Chorwand hing, war wohl vielen der Anwesenden noch bekannt. Der Künstler in Uwe Cormann stellte dann noch beiläufig fest, dass es so frei hängend wie heutzutage den Raum doch deutlich besser ausfüllt.

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Ganze Seiten las Uwe Cormann aus seiner Geschichte der Pfarre St. Franz Sales vor und verriet dabei teilweise Überraschendes. Foto: Britta Sylvester
An mancher Stelle blickt „Die Geschichte einer Pfarrei in Zeiten des Umbruchs“ weit über die Geburtsstunde des modernen Kirchenbaus hinaus. Schon im Mittelalter soll etwa an seiner Stelle die gotische Kapelle der kleinen Siedlung Petternich gestanden haben. Der heutige Straßenname erinnert an sie. Weniger bekannt dürfte die Herkunft des Ortsnamens sein: Petter beschreib vermutlich ein kleines Weingut, denn auch in unseren Breiten wurde einst Weinbau betrieben, verrät der Autor.

Uwe Cormann hat mit dieser neuesten Veröffentlichung der Joseph-Kuhl-Gesellschaft ein facettenreiches Werk vorgelegt, aus dem – vermutlich vor allem dann, wenn der Autor selbst daraus liest – seine tiefe Verbundenheit mit einer Kirche spricht, für die Cormann lange Zeit aktives Gemeindemitglied war. „Lesen Sie Zuhause in Ruhe zu Ende“, gab er seinen Zuhörern am Schluss mit auf den Weg – sicherlich eine gute Idee, denn wer weiß, welche überraschenden Informationen das rund 80 Seiten starke Heft noch so birgt.

BUCHINFORMATION Joseph-Kuhl-Gesellschaft (Hrsg.), Uwe Cormann (2024), Die katholische Pfarre St. Franz Sales in Jülich-Nord – Die Geschichte einer Pfarrei in Zeiten des Umbruchs, Kleine Schriftenreihe Nr. 32, ISBN 978-3-943568-30-1

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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