Am Morgen ihres 18. Geburtstags macht Liz Valchar eine grausame Entdeckung. Neben der Jacht ihrer Eltern treibt ein lebloser Körper im Wasser – ihre eigene Leiche, wie sich herausstellt. Liz, schön, beliebt und aus reicher Familie, ist tot, doch irgendetwas hält sie in der Welt fest. Ihr einziger Begleiter ist Alex, ein Mitschüler, der ein Jahr zuvor bei einem rätselhaften Unfall ums Leben kam und Liz abgrundtief zu hassen scheint. Er sorgt dafür, dass sie ihr Leben und ihr Umfeld aus einer ganz anderen Perspektive sieht. Bald merkt sie, dass das Bild des perfekten Mädchens eine Fassade war, hinter der viele dunkle Geheimnisse versteckt blieben. Doch das gilt nicht nur für Liz! Auch ihre Freunde und ihre Familie scheinen vieles zu verbergen…
Zugegeben, der deutsche Titel „Manche Mädchen müssen sterben“ könnte kaum reißerischer sein, vermutlich hätte der Verlag gut daran getan, sich enger an den Originaltitel „Between“ zu halten. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird belohnt, denn Jessica Warman ist ein wirklich packender Roman gelungen, den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Leser begleitet Warmans Protagonistin auf ihrer Suche, was sich stellenweise spannender liest als so mancher Krimi. Wie bei einem Puzzle setzen sich ihre Erinnerungen und Beobachtungen Stück für Stück zu einem Bild zusammen, das keine Fragen offen lässt, aber keinesfalls konstruiert wirkt.
Jessica Warman hat in den USA bereits zwei Romane für junge Leser veröffentlicht, die bei den Kritikern und Lesern auf einhellige Begeisterung stießen. Mit „Manche Mädchen müssen sterben“ ist Jessica Warman ein exzellenter Jugendthriller gelungen, der sicherlich auch ältere Leser überzeugen wird.
Nadine Frings