Den Auftakt zur Feier rund um die St. Adelgundis-Kirche markierten ein Familiengottesdienst geleitet von Propst Josef Wolff und der wohl wichtigste Tagesordnungspunkt: Die feierliche Eröffnung und Einsegnung der neuen katholischen öffentlichen Bücherei. Schon ein Blick ins neu gestaltete Fenster des Koslarer Pfarrheims machte deutlich, dass das Wörtchen „neu“ in diesem Zusammenhang irgendwie fehl am Platze war. Dort steht zu lesen „über 30 Jahre“. Drei Jahrzehnten nämlich war die Bücherei unter der Leitung von Ursula und Alfons Müller im Gemeindezentrums des Nachbarortes Barmen zu Hause. Doch mit dem Verkauf der Immobilie brauchten Bücher und Mitarbeiterinnen ein neues Dach über dem Kopf, das in Koslar glücklicherweise einigermaßen schnell gefunden wurde. Apropos schnell: vor allem in den letzten Tagen vor der Eröffnung ist geradezu rasend schnell gearbeitet worden, wie Müller in seiner kurzen Ansprache hervorhob. Ausdrückliches Lob hatte er für alle Handwerker und Helfer parat, die eine Punktlandung bis Samstagabend hingelegt hatten und es möglich machten, dass die Regale aufgebaut, der Fußboden verlegt, die Steckdosen montiert und alle Bücher eingeräumt waren.
3000 Bände vom Roman übers Jugendbuch hin zum Comic umfasste das Angebot der Bücherei bisher und das sei auch die „Zielvorstellung“ für die neue alte Bibliothek, wie es eine Mitarbeiterin formulierte. Den Umzug hatte das aktuell sechsköpfige Team zum Anlass genommen, den Bestand einmal kritisch zu betrachten und auszusortieren. Dabei würde auch auf die Wünsche der Nutzer Rücksicht genommen, denn schließlich sei das ihr Angebot. So solle vor allem auch das Repertoire an Lesestoff für Kinder und Jugendliche ausgeweitet werden, wenn denn ein entsprechendes Interesse vorhanden ist. Damit das Interesse am Lesen und an Geschichten gerade bei den Jüngeren überhaupt erst entsteht, hat sich das Bücherei-Team einiges vorgenommen: Die bisherige Zusammenarbeit mit dem Kindergarten St. Martinus in Barmen soll fortgesetzt werden. „Die Vorschulkinder haben einen sogenannten Bibliotheksführerschein gemacht“, erläutert es Ursula Müller. Dafür sind die Kinder in ihrem letzten Kita-Jahr vier Mal mit ihren Erzieherinnen in die Bücherei gekommen. Eine ähnliche Kooperation erhoffen sich die Büchereibetreiber auch mit dem Kindergarten und vielleicht sogar der Grundschule in Koslar. Auch regelmäßige Filmabende im großen Saal des Pfarrheims sind gewünscht und geplant, für Kinder aber auch für Erwachsene.
Für den Anfang bleibt jedenfalls festzuhalten, dass die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) im Koslarer Pfarrheim einen guten Start hingelegt hat: Schon am Nachmittag verzeichneten die Mitarbeiterinnen gleich zehn neue Anmeldungen und hatten einen großen Stapel im Mai (noch in Barmen) ausgeliehener Bücher zurückbekommen.
Die KÖB hat zwei Mal in der Woche geöffnet: sonntags von 10 bis 11.45 Uhr und donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr.