Die Burg Nideggen ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Rur-Eifel. Nicht nur die erhaltene Architektur von Bergfried und Saalbau ist beeindruckend, sondern auch die engen historischen Verbindungen zwischen Jülich und Nideggen, bildete die Burg doch bis 1542 ein wichtiges Herrschaftszentrum der Jülicher Grafen und Herzöge. Hier feierte Wilhelm I. 1362 seine Erhebung in den Herzogsstand in einem der damals größten profanen Säle im mittelalterlichen Kaiserreich. Durch Truppen Kaiser Karls V. im Geldrischen Krieg 1542 schwer beschädigt sank die Anlage in der Folgezeit zu einem Amtssitz herab. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Landkreis Düren vorgenommenen Wiederaufbauarbeiten machte der Zweite Weltkrieg weitgehend zunichte. Erst Ende der 1970er Jahre erhielt der erneut wiederaufgebaute Bergfried sein markantes Dach und wurde hier ein Burgenmuseum eingerichtet. Der für seine Stadt- und Burgführungen bekannte Hans Joachim Groß hat eine handliche Publikation vorgelegt, die die wichtigsten Etappen der historischen Entwicklung der Burg (und Stadt) Nideggen in Abhängigkeit zur Geschichte der Jülicher Grafen und Herzöge erzählt. 38 Abbildungen begleiten und veranschaulichen den Text. Die Angabe weiterführender Literatur ermöglicht das tiefere Eintauchen in die Geschichte der einstmals bedeutenden Burgstadt.
BUCHINFORMATION
Hans-Joachim Groß: Burg Nideggen. Festung und Residenz der Grafen und Herzöge von Jülich. Aufstieg und Niedergang | 48 S. | Düren 2023 | 11 Euro (erhältlich im Burgenmuseum Nideggen)