Diese kauzigen Wörter werden für Frerk zum Schlüssel für Mut, Selbstbewusstsein und Rebellion. Frerk ist der Name eines nicht großen, nicht starken und nicht beliebten Schülers. Seine neurotische Mutter kleidet ihn wie seinen schweigsamen Vater. Damit wird er endgültig zum Gespött seiner Mitschüler. Und auf Frerk reimt sich Zwerg wirklich ganz genial. Also schallt es von überall: „Frerk, du Zwerg!“
Sein schlimmster Feind ist Andi, der stößt ihn oft absichtsvoll derb mit dem Kopf in den Sand. Eines Tages findet Frerk genau dort ein merkwürdiges Ei. Eigentlich ist sein alleroberliebster Wunsch ein Hund: möglichst zottig, möglichst groß! Die Wunscherfüllung bei dieser Mutter ist unmöglich. Also nimmt er das Ei, denn das ist wenigstens Etwas. Doch es verändert sich merkwürdig, bekommt ein Fell und macht seltsame Geräusche. Ein komisches Ei!
Was dann in seiner Hosentasche schlüpft ist so unglaublich, dass Frerk eine kleine Zeit braucht, um die wahnsinnig quirligen, frechen und närrischen Zwerge als Verbündete zu betrachten. Was dann alles passiert, soll hier nicht verraten werden, es ist unbeschreiblich ungewöhnlich.
Das Buch ist ein echter Knaller für Leser ab 8 Jahren. Absolut spaßig wird das Vorlesen bei so viel prickelndem Quatsch. Aber Achtung: Das Vorlesen kann schnell zu Interaktionen führen, wenn eigene schöne, krumme und verdrehte Wörter gesammelt werden.
Die junge finnische Illustratorin Rán Flygenring hat mit den versponnenen Krakelbildern die Stimmung des Buches aufsehenerregend eingefangen. Ihre Bilder sorgen für die phantasievolle Lebendigkeit und bilden den Humor der Handlung perfekt ab. Frerk, du Zwerg! ist Quatsch im allerbesten Sinne und ein Plädoyer für Anarchie, Mut und Selbstbewusstsein.
Bei der Verleihung des diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreises wurde das junge Autoren-Illustratoren- Team, Finn-Ole Heinrich und Rán Flygenring für ihre unkonventionelle und spaßige Geschichte mit viel Stoff zum Nachdenken in der Sparte Kinderbuch prämiert. Eine super gute Entscheidung.