Haruki Murakami ist 1949 in Kyoto geboren, lebte in den USA und Europa. Für seine Romane und Erzählungen wurde er mit den höchsten Literaturpreisen ausgezeichnet. Der Titel des neuen Buches „Erste Person Singular“ ist gut gewählt, denn alle Kurzgeschichten drehen sich um die Frage des Autors „wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein“. Schon das Blättern in diesem Buch bereitet mir Freude.
Wieder kann ich wie bei vielen seiner Werke nicht erkennen, was Fiktion oder autobiografisch ist. Nostalgische Rückblicke auf Kindheit und Jugend berühren mich, Sätze wie „ein Kreis, der viele oder mitunter unzählige Mittelpunkte und keine Begrenzung hat“ bringen mich zum Grübeln. Die acht Kurzgeschichten sind bestechend intelligent und klingen sehr lange nach. Murakamis Erzählungen haben mich in eine Welt aus philosophischen Betrachtungen, Gedanken zu Kunst, Literatur, Liebe und Tod entführt.
Bereits die Überschriften der Kapitel machen neugierig. Was verbirgt sich hinter „Charlie Parker Plays Bossa Nova“ und „Carnaval“?
Diese Rätsel lassen sich nur lösen, wenn man das großartige Buch liest. Viel Freude beim Schmökern kann ich garantieren.
Haruki Murakami: Erste Person Singular | Seiten | DuMont Verlag | ISBN 978-3-8321-8157-4 | 22,- Euro