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Shakespeare in Noten und Worten

Mit dem Musikwissenschaftler Pedro Obiera startet die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich eine Vortragsreihe über das Menschenbild William Shakespeares im Spiegel der Musik.

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Shakespeare Werke foto: jhenning/pixabay
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„Wie kaum ein anderer wusste er sämtliche Nuancen menschlichen Lebens auszuloten“, meint Elke Bennetreu, Leiterin der Erwachsenenbildung. Deshalb sei Shakespeare ein Muss in einem Themenjahr, in dem sich die Erwachsenenbildung mit Fragen von Lebenswidrigkeiten, Lebensbewältigung und Lebenskunst auseinandersetzt. Kein Dramatiker, selbst Goethe und Schiller nicht, hat die Musik so nachhaltig und vielfältig inspiriert wie William Shakespeare. Musik spielte bereits in den Stücken des Schriftstellers und der Aufführungspraxis seiner Zeit eine große Rolle. Die Sonette und Tragödien regten bereits seine Zeitgenossen zu unüberschaubar vielen musikalischen Reflexionen an.

Während er in der Klassik fast vergessen wurde, interessierten sich die Romantiker so intensiv für Shakespeare, dass sein Menschenbild von Goethe und Schlegel zu einem essentiellen Kern der romantischen Ästhetik erklärt wurde, was unseren Umgang mit Shakespeare bis heute prägt. Ohne die Romantiker wäre Shakespeare heute, laut des Presseberichtes, vermutlich vergessen. Den Menschen in seiner wahrhaften Natur darzustellen, weder als lupenreinen Helden noch als abstoßendes Ungeheuer, das reizte die Romantiker. Shakespeare stellt den Menschen in seiner gesamten Komplexität von zerbrechlicher Sensibilität bis zu drastischer Brutalität dar. Die sprachliche und dramaturgische Kraft seiner Werke tut ein Übriges.

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Es verwundert deshalb nicht, dass sich kaum ein romantischer Komponist der Sogkraft Shakespeares entziehen konnte. Und das betrifft nicht nur Vertreter des Musiktheaters, sondern auch Komponisten, die dem Liedgesang näherstanden wie Schubert, Schumann und Brahms. Vertonungen großer Stoffe wie „Romeo und Julia“, „Otello“, „Macbeth“, „Hamlet“ und „Falstaff“ gehören als Opern, aber auch als Symphonische Dichtungen und Ballette zum Kernrepertoire der heutigen Theater und Orchester. Wobei die Meisterwerke Giuseppe Verdis zwar eine große, aber keine Monopolstellung einnehmen. Auch im 20. Jahrhundert riss die Auseinandersetzung mit Shakespeare nicht ab. Frank Martins „Der Sturm“, Wolfgang Rihms „Hamletmaschine“ und Aribert Reimanns „Lear“ sind herausragende Beispiele.

In vier Teilen versucht das Seminar, die Bedeutung der Musik im Schaffen Shakespeares und die Wirkung der Dichtungen auf die Entwicklung der Musik bewusst zu machen. Das digitale Seminar beginnt am Mittwoch, 10. März, von 17 bis 18.30 Uhr und wird zur selben Uhrzeit am 17., 24. und 31. März weitergeführt. Die Teilnehmergebühr beträgt 24 Euro pro Endgerät für die komplette Reihe.

Interessierte können sich bei der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich telefonisch unter 02461/99660 oder via E-mail an [email protected] anmelden. Voraussetzung für die digitale Teilnahme ist ein entsprechendes digitales Endgerät mit Mikrophon und Kamera. Angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten rechtzeitig einen Link zum Online Vortrag.


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