Zur Vernissage am Wochenende kamen die beiden georgischen Künstler persönlich nach Jülich. Der Weg von Tiflis, der fernen Heimat der Beiden, nach Jülich ist weit. Dass sie in die Herzogstadt gefunden haben, ist Sopio Kiknavelidze zu verdanken, auf deren Initiative die Ausstellung zuzürckzuführen ist. Als Mitglied des Kunstvereins hat die Illustratorin ihre Freunde und Kollegen nach Jülich eingeladen.
Während Tinatin Kiguradzes Fotografien auf den ersten Blick farbenfroh und voller Wärme zu sein scheinen, sind die Fotos, die Guram Tsibakhashvili auf teilweise „minderwertiges“ Filmaterial gebannt hat, schwarz-weiß und stark dokumentarisch. Mit einer Wärmebildkamera fängt Kiguradze Momente ein und zeigt etwa demonstrierende Menschen auf den Straßen von Tiflis. Auch ihr früherer Mentor dokumentiert alltägliches Geschehen, mit der Kamera kommt er Menschen ganz nahe, zeigt sie im Gespräch, auf einer Mauer sitzend oder mit Hund auf einer trostlos leeren Straße. Auf diese Weise ergibt die Ausstellung, trotz der deutlich gegensätzlichen Herangehensweise ein Gesamtbild des Alltags in der einstigen Sowjetrepublik Georgien. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann das immer donnerstags von 15 – 18 Uhr und samstags von 11 – 14 Uhr.