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Schon jetzt ein Haus mit Geschichte(n)

Neuer Treffpunkt auch für die Koslarer: Das Carpe Diem soll eine Einrichtung für das ganze Dorf sein

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Foto: Sonja Neukirchen
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Es sind die alten Geschichten, die das neu eröffnete Carpe Diem, eine Senioreneinrichtung in Koslar, schon jetzt zu einem ganz besonderen Haus machen: Gibt es etwas Schöneres, als im Alter nochmal frühere Bekannte wiederzutreffen, mit ihnen gemeinsam den Lebensabend zu verbringen und sich dabei herzerwärmende Geschichten von damals zu erzählen? Für Käthe Reinartz und Käthe Ruhrig ist es jedenfalls eine große Bereicherung und für sie steht schon jetzt fest, dass sie mit dem Umzug in die Einrichtung für Tagespflege und betreutes Wohnen die richtige Entscheidung getroffen haben. Bei der Eröffnungsfeier am Samstag saßen sie einträchtig beieinander und freuen sich über das Wiedertreffen nach einer lang zurückliegenden gemeinsamer Berufsschulzeit.

Foto: Sonja Neukirchen

Einrichtungsleiter Patrick Wiek hatte schon einige Eröffnungen erlebt, aber so herzlich wie in Koslar seien sie noch nirgendwo aufgenommen worden, sagt der Carpe Diem Mitarbeiter, einer Gesellschaft, die insgesamt dreißig Senioren-Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen betreibt. Als er dann ein wenig später mit dem Koslarer Ortsvorsteher Peter Wagner zusammen sitzt, sprudeln die Ideen für ein spannendes Programm im Carpe Diem, was übersetzt „nutze den Tag“ heißt. Es soll gleichzeitig zum Treffpunkt für die Dorfbewohner Koslars werden, und der „heutige Tag“ sei eigentlich ein „Soft-Opening“, so Wiek. Das Café soll als Treffpunkt ebenfalls bald fertig werden und dann würde nochmal gefeiert, verspricht Wiek. Themen-Nachmittage sind geplant, wie ein historischer Abend mit alten Bildern aus Koslar und Vereinsbesuche. Wagner, der selbst die erste Idee zu der Senioreneinrichtung an dieser Stelle formuliert habe, wie er sagt, fühlt sich scheinbar jetzt schon mit dem Haus ganz besonders verbunden und trägt gerne zum Programm bei.

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Pflegedienstleiterin Marielle Treu – „das Gesicht der Einrichtung“ – wie Wiek sie nennt, bestätigt: „Hier ist wirklich noch ein richtiges Dorf. Hier kennt man sich.“ Sie betreut nicht nur die Bewohner – bisher insgesamt 15 von 19 möglichen Tagespflegegästen – sondern kümmert sich auch darum, die Wohneinheiten den Interessenten vorzustellen und entsprechende Wünsche zu erfüllen. Sie hatte damit bereits am Samstag alle Hände voll zu tun. Viele Interessenten waren mit ihren Angehörigen gekommen, um Besichtigungstermine zu machen, denn es war auch ein Tag der offenen Tür. Von 28 barrierefreien, modernen Wohnungen, ist allerdings bereits die Hälfte vermietet. Der größte Teil der Anmeldungen sei aus dem Ort, so Wiek.

Foto: Sonja Neukirchen

Auch Diakon Arnold Hecker, der künftige Seelsorger der Einrichtung aus der Heilig Geist Pfarrei Jülich, war zur Eröffnung gekommen. Er segnete das Haus und hatte dazu extra Weihwasser aus dem Jordan mitgebracht. Er rief alle Anwesenden zum Gebet auf und bat, „nicht im Mangel und der Angst stehen zu bleiben“, welche die heutige Zeit auf vielen Ebenen auslöse. Auch für das leibliche Wohl war an dem Tag gesorgt: Dass die Küche gut ist und immer frisch gekocht wird – wurde unter Beweis gestellt: Das angebotene Mittagessen schien bei den Gästen gut anzukommen.

Dabei wurden Geschichten von früher erzählt: Käthe Ruhrig, die seit acht Tagen im Carpe Diem wohnt, war lange Zeit Hausmeisterin der Bürgerhalle von Koslar und wohnt jetzt nur einen Steinwurf von dort entfernt. Das Gebäude, das sie so lange betreut habe, mache sie noch immer sehr wehmütig, erzählt sie. Für Käthe Reinartz und ihren Mann ist klar: „Wir hatten ein Haus in Koslar und wollen nicht zurück.“ Sie sind froh, nicht vom Heimatort wegziehen zu müssen. Der Wunsch von Pflegedienstleiterin Treu, dass die Einrichtung eine schöne Einheit mit dem Ort bilden soll, scheint sich zu erfüllen, denn Freunde der Insassen kommen ebenfalls zu Besuch. Doch auch von weiter her kommen die Bewohner des Carpe Diem und haben dafür jetzt ihre Kinder am Ort. So geht es nicht nur Melitta Mahr aus Aachen, sondern auch der Spanierin Johanna Garcia aus Malaga, die zwar das Meer und Andalusien vermisst, aber dafür jetzt ihre Tochter direkt in der Nähe hat.

Foto: Sonja Neukirchen

Pflegedienstleiterin Treu kennt bereits das Unternehmen und die Abläufe gut, denn sie hat dort ihre Ausbildung gemacht – ein Merkmal von Carpe Diem, die eigenen Angestellten selbst auszubilden, wenn möglich. Die Freude, wenn im November noch Hecken und Sträucher, und dann im Dezember noch das Café dazu kommen, ist spürbar – ein Geist des Neubeginns. Das Haus fülle eine Lücke, so Wiek. Betreutes Wohnen mit ergänzender Tagespflege und einem hinzubuchbareren Pflegedienst des Trägers machen das Angebot rund. Für eine mögliche Kurzzeitpflege stünden außerdem in Düren 40 Plätze zur Verfügung und werde den Bewohnern bevorzugt zur Verfügung gestellt, so Wiek. Die notwendige Infrastruktur ist in Koslar ebenfalls vorhanden und gut für die Senioren erreichbar, mit Apotheke, Ärztehaus und Supermarkt in Laufweite. An diesem Tag gab es jedenfalls rundum zufriedene Gesichter.


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