„Wir freuen uns sehr über das gute Ergebnis der Re-Zertifizierung, die nach der Anerkennung der eigenständigen Abteilung für Geriatrie und interdisziplinäre Altersmedizin erfolgt“, erläutert Andreas Pieper, Chefarzt der Abteilung für Geriatrie und interdisziplinäre Altersmedizin im St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich. Ein großes Lob erhielt das interdisziplinäre Team mit Ärzten, Pflegefachkräften und Therapeuten für das harmonische, sehr gut aufgestellte und professionelle Zusammenarbeiten. Die wertschätzende Art der Leiter der Fachbereiche unterstützt dies.
Eva Graf-Dawo und Stefan Leiendecker von der Zertifizierungsgesellschaft ProCumCert auditierten das Jülicher Krankenhaus nach den Kriterien der deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
Die Abteilung für Geriatrie und interdisziplinäre Altersmedizin im St. Elisabeth-Krankenhaus verfügt über 20 Betten sowie eigene Therapie- und Gruppenräume. Ziel des interdisziplinären Teams ist, dass die Patienten frühestmöglich die Mobilität und Selbstständigkeit wieder erlangen, die vor dem Unfall- bzw. Krankheitsereignis bestanden hat. Dadurch kann in vielen Fällen vermieden werden, dass sie in ein Seniorenheim oder eine Rehabilitationseinrichtung entfernt vom Wohnort verlegt werden müssen.
Im Behandlungsplan arbeitet das Team Hand in Hand zusammen: Die ärztliche Behandlung erfolgt nach den Prinzipien der geriatrisch orientierten Medizin unter fachärztlicher Leitung. Speziell geriatrisch ausgebildete Pflegekräfte wenden beim Patienten aktivierende Pflege an. Sozialdienst, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Ernährungsberaterinnen ergänzen den täglichen Behandlungsprozess.
Für die Zertifizierung haben alle Berufsgruppen in Zusammenarbeit mit der Qualitäts-/ klinischen Risikomanagerin des St. Elisabeth-Krankenhauses Hand in Hand die Abläufe in der Behandlung der Patienten miteinander und aufeinander überprüft, abstimmt und standarisiert.
Ältere und multimorbide Patienten, die wegen Akuterkrankungen, zum Beispiel Schlaganfälle, Stürze, große Bauch-Operationen, Herzinfarkt, Infektionen, oder nach einer Langzeit-Beatmung, im Jülicher Krankenhaus behandelt werden, werden dort nach einem abgestimmten altersmedizinischen Behandlungskonzept betreut. Es beinhaltet die enge, multiprofessionelle Zusammenarbeit. Das geriatrische Team berät individuell über jeden Patienten und legt die erreichbaren Ziele und das therapeutische Programm fest. Dazu gehört neben der Behandlung der Akuterkrankung, die zum Krankenhausaufenthalt führte, die aktivierende Pflege, die den Patienten höchstmöglich beteiligt. Außerdem rehabilitative Maßnahmen der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, um die Ausdauer, Belastbarkeit und allgemeine Muskelkraft zu verbessern und damit die Mobilität zu erhalten. So können alltägliche Tätigkeiten geübt werden, wie etwa das An- und Ausziehen der Kleidung, Essen und Trinken und andere erforderliche Bewegungsabläufe, zudem können Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen behandelt werden. Aufgrund dieses abgestimmten Gesamtkonzeptes wird eine längere Immobilität mit Bewegungseinschränkungen vermieden, das durch das Angebot der familialen Pflege abgerundet wird. Dabei handelt es sich um Pflegetraining und Pflegeberatung für pflegende Angehörige, welches kostenfrei direkt am Patientenbett durchgeführt wird.
Bereits 2015 erfüllte das St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich die Anforderungen gemäß dem Qualitätssiegel Geriatrie für Akutkliniken für den Geltungsbereich Altersmedizinische Station S1.
Im Sommer 2016 wurde das Alterstraumazentrum des Jülicher Krankenhauses als AltersTraumaZentrum DGU zertifiziert. Ende 2016 erhielt das St. Elisabeth-Krankenhaus im Rahmen der Krankenhausplanung die Hauptfachabteilung Geriatrie und interdisziplinäre Altersmedizin.