Marcus Flucht, Oberarzt der Abteilung für Anästhesie, und Christian Dreyer, Facharzt der Abteilung für Anästhesie, haben erfolgreich ihre Weiterbildung zum Intensivmediziner abgeschlossen. „Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss der beiden Kollegen und sind jetzt insgesamt sieben Intensivmediziner hier in Jülich“, erklärt Dr. med. Rudolf Jegen, Chefarzt der Anästhesie.
Die interdisziplinäre Intensivstation des St. Elisabeth-Krankenhauses ist organisatorisch der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin zugeordnet. In 11 Betten werden jährlich mehr als 1.000 Patienten aller Fachgebiete des Hauses: Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Innere Medizin mit den Teilgebieten Kardiologie, Gastroenterologie und Pulmologie sowie Geriatrie, betreut.
Deshalb ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesem Bereich besonders wichtig und spielt neben den speziellen Überwachungs- und Behandlungsverfahren für schwerstverletzte Patienten eine zentrale Rolle. Auf der Intensivstation im St. Elisabeth-Krankenhaus arbeiten Ärzte aller medizinischen Fachgebiete, Pflegekräfte sowie weitere an der Behandlung beteiligten Berufe (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) eng zusammen. Die Intensivmediziner sorgen für die leitliniengerechte Versorgung der intensivpflichtigen Patienten, behandeln akut lebensbedrohliche Erkrankungen und überwachen den Einsatz intensivmedizinsicher Geräte.
„Zusammen mit dem Pflegepersonal, das zum großen Teil die Fachweiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege besitzt, wird eine hochprofessionelle Versorgung der uns anvertrauten Patienten gewährleistet“, sagt Dr. Jegen.
Die Weiterbildungszeit zum Intensivmediziner beträgt 24 Monate. „Als Notarztstandort, lokales Traumazentrum und Altertraumazentrum sowie mit der Fachabteilung für Geriatrie und interdisziplinäre Altersmedizin sind wir mit unseren Intensivmedizinern sehr gut aufgestellt“, so Dr. Jegen. Flucht ist zudem ärztlicher Leiter Notarztstandort Jülich und leitender Notarzt. „Die Intensivmedizin wird eher als Apparatemedizin wahrgenommen“, erläutert dieser, „aber gerade hier steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Die Patienten werden mehrmals am Tag untersucht. Die intensivmedizinische Behandlung soll vorübergehend sein, um Funktionsstörungen der lebenswichtigen Organsysteme in den Griff zu bekommen.
Intensivmediziner sind auch vertraut mit dem Transport von Intensivpatienten, der Hirntoddiagnostik einschließlich der Organisation von Organspende und krankenhaushygienischen und organisatorischen Aspekten der Intensivmedizin.
Die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Universitätsklinikum der RWTH Aachen (Prof. Dr. med. G. Marx) über das Projekt „Telematik in der Intensivmedizin“ (TIM) und dem Nachfolgeprojekt TELnet@NRW ermöglicht eine bessere und effizientere Versorgung und einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise. TELnet@NRW, ist ein telemedizinisches, intersektorales Netzwerk mit regelmäßig stattfinden Televisiten und einer Rund-um-die-Uhr Verfügbarkeit erhalten die Projektpartner umfangreiches Expertenwissen von zwei Universitätskliniken. Die Behandlungsqualität und die Effizienz der Versorgung sollen so messbar steigen.