Eigentlich ist Achim Maris Vollziehungsbeamter der Stadt Jülich, doch seit nunmehr fast zwei Wochen betreut er als „Schnittstelle“ zum Ordnungsamt die rund 50 Außendienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die täglich in mehreren Schichten unermüdlich und freiwillig im Einsatz sind, um die Umsetzung der Verordnungen des Landes Nordrhein-Westfalen in der Stadt Jülich zu prüfen. „Ich kann einfach nicht zuhause bleiben, ich muss etwas tun. Als Vollstreckungsbeamter bin ich Außendienst und kritische Situationen gewohnt und kann mich so mit meinen Erfahrungen einbringen“.
Waren es in den ersten Tagen vor allem Geschäftsinhaber, sind es mittlerweile Spaziergänger, mit denen er immer wieder kommuniziert. „Wir informieren, um bei der Umsetzung zu helfen, weil es für beide Seiten Neuland ist“, so Maris. Seine Erfahrungen sind dabei durchaus positiv: „Die Kommunikation ist gut, die meisten Menschen sind dankbar für Hinweise. Die Menschen sind größtenteils sehr kooperativ, denn uns eint ja das Bemühen, all die neuen Bestimmungen einzuhalten.“
Er zeigte sich beeindruckt, dass es möglich war, „gute Ideen weiterzutragen bei der Lösung gemeinsamer Probleme. Die Verwendung von Einkaufswagen als Abstandshalter hat sich beispielsweise als erster Tipp bis zum letzten Supermarkt als Empfehlung weitergeben lassen.“ Gute Kommunikation ermögliche es, „alles im Gespräch aufzuklären, um Bußgelder zu vermeiden.“ Er und das gesamte Team sind durchaus berechtigt, bei festgestellten Verstößen die Personalien aufzunehmen und ein Bußgeldverfahren einzuleiten. „Aber wir versuchen immer und immer wieder, Probleme und kritische Situationen im Gespräch aufzuklären, was auch meistens gelingt“, so Maris, der den eindringlichen Appell an alle richtet, „zu versuchen, etwas Abstand zu halten und nicht ausloten, was möglich ist und was nicht – sondern einfachmal machen! Wenn das einfach jeder machen würde bräuchten wir auch nicht so viel zu prüfen.“