Tablets werden künftig die Arbeit im Noteinsatz erleichtern. Den Einsatzkräften bleibt das Dokumentieren wichtiger Patienteninformationen per Hand erspart, weil die Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungswagen im Kreis Düren jetzt digitalisiert werden. „Diese Protokolle müssen den Krankenhäusern, die angefahren werden, unmittelbar zur Verfügung gestellt werden.“, erläutert Dr. med. Norbert Hambach, stellv. ärztlicher Leiter der interdisziplinären Notfallambulanz im St. Augustinus-Krankenhaus in Düren-Lendersdorf. Die Notfallambulanz verfügt über diese digitale Schnittstelle, um alle relevanten Patientendaten noch vor dem Eintreffen im Krankenhaus verfügbar zu haben, um erste Vorbereitungen zu treffen.
Der Zweckverband Region Aachen informierte sich im St. Augustinus-Krankenhaus über diese digitale Schnittstelle im Rettungsdienst. Krankenhaus-Vertreter der Kreise Heinsberg, StädteRegion Aachen und des Kreiskrankenhauses Mechernich erhielten einen Einblick.
In enger Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst Kreis Düren und der Notfallambulanz des St. Augustinus-Krankenhauses in Düren wurde eine erste Teststellung der digitalen Schnittstelle zwischen den Beteiligten etabliert. Die Prozesse werden in den kommenden Monaten in einer Testphase erprobt und weiter ausgebaut. Somit können Notärzte und Ärztinnen sowie Notfallsanitäter und -Sanitäterinnen des Lendersdorfer Krankenhauses das System schrittweise erlernen.
Renardo Schiffer, Geschäftsführer des St. Augustinus-Krankenhauses, erläuterte die Herausforderungen der heutigen Zeit aus Sicht der Krankenhäuser und Notaufnahmen. „Eine Digitalisierung des Gesundheitswesens ist heute eine absolute Notwendigkeit“, so Schiffer. Er gab bei der Veranstaltung zudem einen Einblick in die Vorteile der Digitalisierung und den aktuellen Fortschritt durch die bereits angewendeten digitalen Patientenakten im St. Augustinus-Krankenhaus. Dafür ist eine kooperative und enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst unerlässlich“, so Schiffer zu der positiven und konstruktiven Zusammenarbeit der Vergangenheit.
Dr. Detlef Struck, ärztlicher Leiter Rettungsdienst, gab Einblicke in den Umfang des Projektes der Mobilen Datenerfassung im Rettungsdienst und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und engen Absprachen mit dem St. Augustinus-Krankenhaus. Jens Juchem, Mitarbeiter der RDKD verantwortlich für mobile Datenerfassung, erläuterte die Vorgänge der mobilen Datenerfassung an der Einsatzstelle. Er zeigte Vorteile auf, wie die Möglichkeit des Übermittelns von Befunden des Patienten in das Krankenhaus noch vor Eintreffen.
Dr. Norbert Hambach, erklärte die Verarbeitung dieser Daten aus Sicht der Klinik. Er zeigte verschiedene Möglichkeiten der Schnittstellenetablierung auf, benannte Vor- und Nachteile der Varianten und betonte vor allem die Notwendigkeit der Engen Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst. „Um solch einen Digitalisierungsprozess umzusetzen, müssen viele Hände ineinandergreifen und viele komplexe Prozesse aufeinander abgestimmt werden.“, erklärte der Notfallmediziner.
Im Anschluss wurde den Teilnehmern in einer gemeinsamen Darstellung von Jens Juchem und Dr. Hambach der Prozess von der mobilen Datenerfassung an der Einsatzstelle bis zur Integration der Daten in das KIS (Krankenhausinformationssystem) am praktischen Beispiel vorgeführt. Danach konnten spezielle Fragestellungen erörtert und beantwortet werden.