„Alle Kontaktpersonen des jungen Mannes sind oder werden nun ermittelt“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Entscheidend sei, dass alles versucht würde, damit sich das Virus nicht weiter verbreitet. Als wahrscheinlich gilt, dass sich der Nideggener vor etwa einer Woche bei einer Person aus Broichweiden angesteckt hat. Am 27. Februar zeigte der 23-Jährige Symptome (Husten, Schnupfen, kein Fieber), hielt sich aber schon seit dem 25. Februar überwiegend zuhause auf. Der Mann besucht eine Berufsschule in Kall (Kreis Euskirchen), war aber vor Karnevalsbeginn am 19. Februar zum letzten Mal im Unterricht. Da er am 27. Februar Symptome entwickelte, könne er nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nur maximal zwei Tage vorher selbst ansteckend gewesen sein, sagt Dr. Norbert Schnitzler. Daher sei er während der Schulzeit vor Karneval mit Sicherheit noch nicht infektiös gewesen, betont der Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes. Der Kreis Euskirchen ist entsprechend informiert.
Unterdessen hat sich die Zahl der Verdachtsfälle auf 31 erhöht. Dies sind Menschen, die Krankheitssymptome zeigen und zu einem bestätigten Fall Kontakt hatten. Zudem gibt es 135 sogenannte Kontaktpersonen, also Menschen, die keine Symptome zeigen, aber Kontakt hatten zu einer infizierten Person. Sie sind alle in häuslicher Quarantäne. Die Verdachtsfälle werden getestet. Noch liegen keine weiteren Ergebnisse vor.
„In den überwiegenden Fällen nimmt die Krankheit zum Glück einen milden Verlauf“, betonte der Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Schnitzler. Risikopatienten sind vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen, deren Immunsystem bereits belastet ist. Sehr wichtig sei, vorbeugend auf eine intensive Handhygiene zu achten und bei den kleinsten Anzeichen einer Erkältung zuhause zu bleiben. Kinder seien kaum betroffen.
Um Fragen der Menschen zu beantworten, hat der Kreis Düren weiter eine Hotline geschaltet, die montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr erreichbar ist (Tel.: 02421/221053920). Das Bürgertelefon wird wie schon am Wochenende gut angenommen. Allein am Montag riefen 300 Menschen an. Darüber hinaus steht die NRW-Hotline 0211/8554774 für allgemeine Fragen zur Verfügung.