Dr. Gabriel Yihune hat eine klare Zielsetzung: Die Regelversorgung der örtlichen Krankenhäuser und Arztpraxen soll gewährleistet bleiben, die Wartebereiche entlastet werden, vor allem aber, so der Internist, sollen Menschen eine Versorgung erfahren „die sonst wegen der Diagnose Corona positiv auf sich allein gestellt sind“. So entstand im Herbst die Idee zum Corona-Zentrum, dass seit Anfang Januar in Betrieb ist. Die Resonanz sei „sehr gut“, allerdings gäbe es noch Kapazitäten.
Es gilt das Prinzip der „offenen Türe“: Wer sich krank fühlt, einen undefinierbaren Infekt hat oder in seinem Umfeld einen Corona-Fall kennt, für den ist das Corona-Zentrum in der Bürgerhalle Koslar die richtige Anlaufstelle. Die Arbeitsbereiche „Abstrich“ und „Behandlung“ sind strikt räumlich getrennt, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Durch welche „Pforte“ der Ankömmling zu gehen hat, muss vorab in einem Telefonat geklärt worden sein, denn natürlich gilt auch hier: Ohne vorherige
Anmeldung geht nichts.
Der Anruf läuft in der Praxis des Ideenstifters auf, wo standardisiert die Symptome erfragt werden und darauf basierend entschieden wird, wo der Patient behandelt wird: In der Praxis oder im neuen „Corona Zentrum“. Hier können nicht nur PCR oder Schnell- und Antikörpertests vorgenommen werden, es dient als Anlaufstelle für alle ansteckenden Infekte, durch die in herkömmlichen Wartezimmern Patienten und Personal in Gefahr gebracht werden könnten. Manche Ärzte seien gezwungen Abstriche im freien oder in Treppenhäusern vorzunehmen, berichtet Dr. Yihune. Auf die Diagnose positive allerdings folge zu oft keine medizinische Behandlung, die über Telefonate hinausgehe. Durch die Eigenschaften der Krankheit, wie etwa auch Atemnot oder verringerte Konzentrationsfähigkeit, seien auch Menschen mit weniger schweren Krankheitsverläufen allerdings häufig trotzdem auf Hilfe angewiesen, die in Koslars umfunktionierter Bürgerhalle nun geleistet werden kann. Die kranken Menschen werden unter strengen Hygiene und Sicherheitsvorkehrungen ärztlich untersucht, und behandelt, oder aber der weiteren Versorgung zugeführt, während die Tests unter minimalem Ansteckungsrisiko durchgeführt werden
Das Personal selbst wird wöchentlich zweimal getestet, um die Gefahr einer Ansteckung, auch der Patienten, weiter zu verringern. Durch die Unterstützung der Johanniter besteht ebenso die Möglichkeit der mobilen Versorgung und des Transports.
Dr. Yihune könnte sich auch vorstellen, dass das Corona-Zentrum in Koslar zum Impfzentrum werden könnte. Die Infrastruktur sei in Koslar aber gegeben. Allerdings liege diese Entscheidung in der Kompetenz des Gesundheitsamtes. Mit der Zahl der vorgenommenen Impfungen, die bisher – neben den gesonderten Einsätzen in Alten- und Pflegeheimen – ausschließlich im alten Telekomgebäude in Düren verabreicht werden, ist der Mediziner recht zufrieden. Obwohl es allgemein etwas schleppend vorrangehe.
Von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr bieten Dr. Gabriel Yihune und sein Kollege Dr. Christian Feige im wöchentlichen Wechsel diese Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten an. In Zusammenarbeit mit den andern Praxen des Kreises stehend, freut sich Dr. Yihune über jeden Patienten, der direkt nach Koslar überwiesen wird. Behandlungstermine können telefonisch unter 02461 / 2774 vereinbart werden. Termine für Abstriche können ebenso Online gebucht werden unter corona-zentrum-koslar.com. Voraussetzungen gibt es dafür keine. Allerdings sind Tests ohne begründeten Verdacht selbst zu zahlen.