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Bewegen, bewegen, bewegen!

Thema des Patientenforums, zu dem das Krankenhaus Jülich und die AOK einmal monatlich einladen, war diesmal der Rücken. Wirbelsäulenspezialistin Kristin Aretz und Physiotherapeutin Mirjam Richter hatten zahlreiche Tipps mitgebracht, mit deren Hilfe sich Rückenprobleme vermeiden lassen. Zudem gab es ausführliche Antworten auf die Frage nach den Behandlungsmöglichkeiten, wenn die Volkskrankheit Nummer 1 dann doch zugeschlagen hat.

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Kristin Aretz (Mitte) und Mirjam Richter informierten in der Jülicher Gesundheits- stunde über Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen. Heiko Jansen, Regionaldirektor der AOK Aachen-Düren- Heinsberg, begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Die AOK ist Mitveranstal- ter des Patientenforums im Krankenhaus Jülich. Foto: C. Lammertz
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Kristin Aretz, Sektionsleiterin der Wirbelsäulenchirurgie im Krankenhaus Jülich, erklärte den Gästen im Foyer des Krankenhauses sehr anschaulich den Aufbau der Wirbelsäule und die Veränderungen, durch die Schmerzen entstehen. „80 Prozent der Erwachsenen leiden mindestens einmal im Leben an einer Episode mit starken Rückenschmerzen – Frauen 1,5-mal so oft wie Männer“, berichtete die Orthopädin. „90 Prozent der Rückenschmerzen sind unspezifisch und gehen von alleine weg“, betonte Kristin Aretz. Wenn die Schmerzen etwas länger andauern, sei es ratsam, zunächst neben viel Bewegung therapeutisch auf Physiotherapie und Schmerzmittel zu setzen. Das gelte auch bei einem Bandscheibenvorfall. „Da wurde aus meiner Sicht eine Zeit lang zu früh operiert“, sagte die Wirbelsäulenspezialistin. „Auch der Vorfall bildet sich oft von alleine zurück. Schmerzmittel, ein Mieder, Bewegung, Physiotherapie und das gezielte Spritzen von Betäubungsmittel und Kortison an den betroffenen Nerv sind die Behandlungsoptionen. Wenn der Vorfall allerdings Lähmungen auslöst, dann muss operiert werden.“

Immer ein Fall für einen operativen Eingriff sei die Spinalkanalstenose, sagte Kristin Aretz. Bekannt ist die Spinalkanalstenose auch als Schaufensterkrankheit, weil die Betroffenen beim Gehen permanent Pausen einlegen müssen. „Da haben wir keine andere Chance, als unter dem Mikroskop die veränderten Strukturen zu entfernen, durch die die Nerven gequetscht werden“, betonte die Wirbelsäulenchirurgin. Wie bei der Bandscheiben-OP handele es sich um einen relativ kleinen Eingriff mit kurzem Krankenhausaufenthalt, vor dem niemand Angst haben müsse.

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Kristin Aretz stellte noch weitere degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und die operativen Optionen vor, bevor sie an Mirjam Richter übergab. Die Leiterin der Physiotherapie im Krankenhaus Jülich präsentierte einen ganzen Katalog von vorbeugenden Maßnahmen, „damit wir nicht dahin kommen, was Frau Aretz eben geschildert hat“. Eigene Bewegungen – zum Beispiel beim Heben – und eigene Verhaltensweisen (zu viel sitzen, zu wenig Sport) zu hinterfragen, sei der erste Schritt, sagte Mirjam Richter. „Wir sind gemacht, um uns zu bewegen“, appellierte sie daran, nicht auf den inneren Schweinehund zu hören, der uns immer wieder Gründe liefert, das Aktivwerden auf morgen zu verschieben. „Gehen Sie schwimmen, Rad fahren, wandern, turnen oder tanzen! Viele Sportarten sind gut für einen starken Rücken. Es muss ja nicht unbedingt Bungee-Jumping sein“, motivierte die Physiotherapeutin. Entspannung zum Abbau von Stress, der als Auslöser von Rückenschmerzen bekannt ist, sei ebenfalls wichtig.

Für alle, die berufsbedingt um langes Sitzen nicht umhinkommen, hatte Mirjam Richter Tipps zur Bürogymnastik mitgebracht. Und zuletzt hatte sie noch ein kleines Präsent für die Besucherinnen und Besucher: rückenstärkende Übungen für zu Hause – in Druckform zum Mitnehmen.


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