„Ob Naturkatastrophen, Verkehrsunfälle oder Bedrohungserlebnisse: Wenn Kinder und Jugendliche erschütternden Erfahrungen und seelischen Belastungen ausgesetzt waren, müssen sie diese nach und nach verarbeiten.“, sagt Dr. med Bodo Müller, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Folgen, die oft erst nach einem größeren zeitlichen Abstand zu dem Erlebten auftreten, sind beispielsweise Schlafstörungen, Albträume, Verhaltensauffälligkeiten, Unruhe, Aggressivität, Traurigkeit oder Lernstörungen“, zählt er auf. Zudem appelliert Dr. med Müller an alle Eltern, sich bei Folgen der psychischen Belastung professionelle Hilfe beim Kinderarzt oder einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie zu holen.
In der Traumaambulanz, die an die Kinder- und Jugendpsychiatrie und an das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des Krankenhauses in Düren-Birkesdorf angebunden ist, erhalten alle Kinder, Jugendlichen und deren Eltern, die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen sind, eine psychologische Beratung, Begleitung und Unterstützung. Hierbei klären die zum Teil ehrenamtlich arbeitenden Therapeuten ab, ob eine seelische Belastung vorliegt, sie erarbeiten Lösungsansätze zur Traumaverarbeitung, vergeben zeitnah Therapietermine für Traumatisierte, bieten Erste-Hilfe-Maßnahmen und vermitteln bei Bedarf an passende Ansprechpartner weiter.
Die Telefonnummer der Traumaambulanz im St. Marien-Hospital Düren lautet: 02421 805-277. Sollte der Anruf nicht direkt entgegengenommen werden können, wird zeitnah während der Öffnungszeiten des Krankenhauses zurückgerufen – in der Regel innerhalb von einer Stunde.