Die „Neue(n) Beiträge zur Jülicher Geschichte“ enthalten in bewährter Manier Aufsätze, kleinere Beiträge, Dokumentationen und Rezensionen. Die Beiträge spannen thematisch und chronologisch wieder einen weiten Bogen, wobei das gesamte Gebiet des ehemaligen Herzogtums Jülich den geographischen Bezugsrahmen bildet. Die sich auf die Stadt Jülich beziehenden bzw. diese berücksichtigenden Beiträge beschäftigen sich mit Gründungstädten in der Grafschaft, Markgrafschaft und im Herzogtum Jülich (Heinz Andermahr), mit den Vorstehern des Jülicher Stadtdorfes Stetternich bis 1794 (Harald Goder), mit den Kirchenschweizern im Jülicher Land (Günter Bers), mit dem 1984 verstorbenen Bildhauer Josef Esser aus Kirchberg (Uwe Cormann), mit dem Sandabbau im Umfeld von Jülich in der unmittelbaren Nachkriegszeit (Karl-Dieter Dahmen) und mit Problemen bei der Bestattung polnischer Zwangsarbeiter in der NS-Zeit im Kreis Jülich (Günter Bers).
Zwei Beiträge rücken die Geschichte der Pfarrei Bourheim in den Fokus. Sabine Graumann wirft einen Blick auf die Pfarrgeschichte in französischer Zeit (1802-1807), und Günter Bers ediert Teile der Chronik des Bourheimer Pfarrers Jakob Göbbels zum „religiös-sittlichen Zustand“ seiner Pfarrgemeinde 1906-1914. Weiterhin umfasst die vorliegende Ausgabe der Neuen Beiträge u.a. auch Aufsätze zur Geschichte Linnichs aus der Feder von Wolfgang Löhr („Der Geistliche Wilhelm Braun … im 19. Jahrhundert …“) und von Claudia Wendels („Clemens Gottfried Matzerath [1804-1873], Notar zu Linnich“) sowie die Dokumentation der durch Arnold Steffens um 1882-1886 übersetzten Vita des hl. Arnoldus. Die Besprechung von acht Publikationen zur überwiegend regionalen Geschichte runden den schlicht gehaltenen, aber mit einigen Farbabbildungen ausgestatteten Band ab.
BUCHINFORMATiON
Günter Bers (Hrsg.): Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte Band 35 (2021) | Verlag der Joseph-Kuhl-Gesellschaft | 225 Seiten | ISSN 0939-2904 | 25,- Euro