Start Magazin Geschichte/n Spontane Blickpunktausstellung

Spontane Blickpunktausstellung

Aus der Zeit gefallen steht sie da, die 1893 errichtete Villa des Unternehmers Carl Eichhorn in Kirchberg, deren heutiger Name auf dessen Tochter Clara Buth zurückgeht. Überwuchert von Unkraut und jungen Bäumchen. Der einst prächtige Putz bröckelt, die Decken der Räume sind einsturzgefährdet. Nur der Denkmalschutz erhält noch das Gebäude, das nach dem Zweiten Weltkrieg von dutzenden Mietern gleichzeitig bewohnt wurde.

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Modell der Villa Buth, Ansicht von der Parkseite, Blick in das erste Obergeschoss mit Freitreppe. Foto: Bernhard Dautzenberg, Museum Zitadelle Jülich
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Was jedoch während eben dieser Zeit geschah, das spiegeln die im Volksmund teilweise noch heute gebräuchlichen Namen „Judenvilla“ oder „Villa Jud“ wieder: 1941–1942 diente das Haus als Sammellager für die Juden unserer Region, die dort bis zu ihrer Deportation und Ermordung festgehalten wurden. Unter anderem die Familien Abraham, Baum, Cahn, Fromm, Gottschalk, Heumann, Jacoby, Lichtenstein, Süsskind und Voss.

Dies vor dem Vergessen zu bewahren hatten sich 19 Schülerinnen und Schüler des Heilig-Geist-Gymnasiums Würselen zur Aufgabe gesetzt, die unter Leitung des Lehrers Timo Ohrndorf im Schuljahr 2017/2018 ihre Facharbeiten diesem schwierigen Thema gewidmet haben. Hieraus ist das Buch „Villa Buth – Zwischenstation zum Holocaust“ hervorgegangen.

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Aufgrund des großen Interesses zeigt das Museum Zitadelle Jülich ab sofort eine Blickpunktausstellung zu diesem Projekt. Zu sehen sind ein detailliertes Modell der Villa Buth, zahlreiche Fotografien sowie weiterführende Informationen. Das Buch selbst ist im Museumsshop zum Preis von 15 Euro erhältlich.


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