Start Magazin Geschichte/n Neues aus der Barmener Bürgermeisterei

Neues aus der Barmener Bürgermeisterei

Der Erste Weltkrieg ist über 100 Jahre her, doch prägte er als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ die deutsche Geschichte elementar. Denn dieser Krieg trug eine Epoche des technologischen Fortschritts und des wirtschaftlichen Aufschwungs zu Grabe, an die sich ihre Zeitgenossen später noch als die „gute alte Zeit“ erinnern sollten.

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Foto (Rechte): Alexander Holz
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Wie erlebten die Menschen im Rurtal den ersten Weltkrieg? Welche Erlebnisse machten die Soldaten aus Barmen, Merzenhausen und Floßdorf an den Fronten? Diesen Fragen ist der Historiker Dr. Alexander Holz nachgegangen und konnte dabei neue Erkenntnisse über das Schicksal der Soldaten an den Fronten ermitteln.

Willi Wiesler und Friedrich Hürtgen. Foto (Rechte): Alexander Holz

Aber die neue Monographie behandelt nicht nur die Kriegsereignisse, sondern auch die kulturelle Hochphase der Wilhelminischen Epoche, die sich in Barmen auch durch Entwicklungen im Vereinsleben äußerte. So gründeten sich in Barmen der Sport-Club Salingia, der Mai-Club, in Merzenhausen die Schützengilde und in Floßdorf der Jugendverein. Inmitten dieser Hochphase wandelte das Deutsche Reich schlafwandlerisch in den Weltkrieg, der dieser Entwicklung ein vorläufiges Ende setzte.

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Foto (Rechte): Alexander Holz
Der Leser wird in eine bewegte Zeit hineinversetzt, in eine Zeit der Freude und in eine Zeit des Leids, in eine Epoche der Zeitenwende. In einer Phase, in der die alte Welt ihrem Untergang entgegenging und aus deren Scherben eine neue auferstehen sollte. Im Fokus dieser Darstellung stehen die Menschen, die diese Zeit erlebten, und die Frage, welche Auswirkungen die große Weltgeschichte auf die kleinen Orte im Rurtal hatte. So finden sich verschiedene Schicksale, die des Barmer Schützenpräsidenten, der mit dem Bau der Schützenhalle den großen Sprung wagte und seinen Verein zukunftsfähig ausrichtete, einer Zukunft, die sein Sohn nicht miterleben sollte, da er im Frühjahr 1916 in Frankreich fiel.

Es findet sich der einfache Tagelöhner, der durch den Bau der Jülicher Kreisbahn zum Heizer der Lokomotiven aufsteigt, ebenso wie seine Frau, die elf Kinder gebar, von denen sechs als Säuglinge verstarben. Auch wendet sich der Blick ins ferne Afrika, in die Mission der Salesianer, deren Tätigkeit dort zum Erwerb Overbachs führen sollte, nachdem die letzte aristokratische Besitzerin verstorben war. In einem breiten Spektrum werden verschiedene Biographien vorgestellt und dem Leser vergegenwärtigt. Auf diese Weise eröffnet sich dem Leser der Blick in eine Welt, die dem modernen Menschen heute so fremd erscheinen mag, aber nun vor dem Vergessen bewahrt wurde.

Foto (Rechte): Alexander Holz
Zu erwerben ist das Werk beim Autor selbst (02461 / 8018877 oder 02461 / 2204).

BUCHINFORMATiON
Alexander Holz: Dritter Band zur Geschichte der Orte Barmen, Merzenhausen und Floßdorf, umfasst die Jahre 1888 bis 1918 | 320 Seiten, 270 Abb. | Ammianus Verlag Aachen | 28 Euro


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