Die größte und folgenreichste Baumaßnahme, der Bau der Fernhandelsstraße „Via Belgica“ von Köln über Jülich bis zur Atlantikküste ist noch vielerorts sichtbar. Zumindest auf den zweiten Blick, denn Straßen sind langlebige Strukturen, die auch nach ihrer aktiven Zeit tiefe Spuren in der Landschaft hinterlassen. Sei es als Leitstruktur für Bebauungen, als Flurgrenze oder als verdichteter Boden, der das Pflanzenwachstum entlang seiner Trasse beeinträchtigt, was noch heute im Luftbild gut zu erkennen ist.
Diese alten und für die Entwicklung unserer Region so wichtigen Strukturen wieder sichtbar zu machen, war erklärtes Ziel des EU-Projekts „Erlebnisraum Römerstraße“. Seitdem führt ein Radweg entlang der alten römischen Straße quer durch Jülich, verbindet die archäologisch interessanten Punkte und erinnert an die älteste Vergangenheit unserer Stadt. Entlang der Via Belgica erkunden wir per Rad die Geschichte – geografisch vom Brückenkopf über die Sophienhöhe bis zur Zitadelle und historisch von der Antike bis zur Franzosenzeit. Auf der ca. zweistündigen Tour stellt Dr. Christoph Fischer alte und neue Meilensteine, die Kastellmauer, römische Grabsteine, Kulturlanschaften einst und jetzt und vieles mehr vor. Wir beginnen am Brückenkopf und fahren auf der Via Belgica bis zur Sophienhöhe und von dort wieder zurück zur Zitadelle.
Die geführte Fahrradtour, die auch für Familien mit Kindern geeignet ist, startet am Mittwoch, 18. Juli, um 15 Uhr, am Parkplatz am Brückenkopf, Ecke Aachener Landstraße/Kirchberger Straße. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Tour, die gemeinsam vom Jülicher Geschichtsverein und Museum Zitadelle organisiert wird, ist Teil des Jubiläumsprogramms „25 Jahre Museum Jülich“, mit dem die Vielfalt der Museumsarbeit vorgestellt wird. Informationen und Daten können auf der www.museum25.de abgerufen werden.