Es herrschte fast ein wenig Volksfeststimmung auf der kleinen Anhöhe oberhalb von Broich. Das halbe Dorf schien auf den Beinen und pilgerte am Freitagnachmittag ins Grüne. Pilgern ist der passende Ausdruck, denn dort oben – gut versteckt unter hohen Bäumen – lädt ein Kreuzweg zu Andacht und Besinnung. Ganz so besinnlich ging es dieses Mal jedoch nicht so, denn es sollte gefeiert werden.
Dort, wo noch vor kurzem ein Schild vor dem Betreten warnte, erstreckt sich nun eine kreisrunde Rasenfläche. In der Mitte ein kleiner gepflasterter Platz, darauf zwei fest installierte Tische und Bänke, rechts und links flankiert von sogenannten Waldsofas. So kann und soll die Schwedenschanze jetzt wieder zu einem Ort der Begegnung werden, hofft nicht nur der Gemeindereferent. Vor allem Mirjam Klein, Arno Küpper und ihre Mitstreiter vom Broicher Bürgerforum haben sich dafür eingesetzt, dass aus dem seit 2019 verbotenen Ort wieder ein Treffpunkt für ihr Dorf werden kann.
Möglich gemacht haben das Fördermittel aus dem LEADER-Topf: Im März gab es nach „sensationeller Zusammenarbeit mit der Vergabestelle“, wie Bürgermeister Axel Fuchs ausdrücklich lobte, den Zuwendungsbescheid und es durfte losgehen. Von Pilz befallene Bäume im Inneren der Anlage mussten gefällt werden, bevor überhaupt gearbeitet werden konnte – sie hätten umstürzen können. Der Broicher Ernesto Marques setzte die 14 Stationen des Kreuzwegs wieder instand, auch rund um die Schwedenschanze wurde aufgeräumt, damit das historische Bollwerk wieder als solches erkennbar ist. Schließlich wurde noch der kleine Platz mitsamt der Sitzplätze angelegt.
Eine Menge Arbeit, die die aktiven Broicher hier zu stemmen hatten. Was machbar war, wurde in Eigenleistung erledigt, alles andere von Profis erledigt. Unter dem Strich bleibt das positive Resümee von Arno Küpper, der stolz verkündete, das Projekt sei in der vorgesehenen Zeit und sogar „unter dem Budget“ realisiert worden. Verdienter Applaus belohnte diese Aussage. Beklatscht wurden auch die vielen Dankesworte des Bürgerforums an alle Gewerke, freiwillige Helfer und Unterstützer aus Politik und Verwaltung wie etwa Karin Piesch von der LEADER-Region „Rheinisches Revier an Inde und Rur“ und den Jülicher Bürgermeister, der schmunzelnd ergänzte, dass so manche Brücke an Inde und Rur sicher froh sei, wenn sie so schnell fertig würde.